Leute sitzen wegen Corona fest
Seit 17 Monaten auf hoher See
(06.10.2020) Unvorstellbar: Rund 400.000 Seeleute dürfen wegen der aktuellen strengen Corona-Reise-Vorschriften nicht an Land kommen und sind teilweise seit 17 oder sogar mehr Monaten auf hoher See. Betroffen sind etwa Seeleute auf Container- und anderen Frachtschiffen, aber auch Fischkuttern sowie Öl- und Gasplattformen. Nicht nur, dass die seelische Gesundheit der Menschen beeinträchtigt werden würde. Man habe außerdem das Recht auf ein Familienleben. So meldet sich heute das UN-Büro für Menschenrechte zu Wort und verurteilt die Restriktionen als unmenschlich.
Internationale Arbeitsstandards erlauben einen ununterbrochenen Aufenthalt an Bord von höchstens elf Monaten. Das UN-Büro in Genf appelliert an alle Regierungen, Lösungen zu finden. Abgesehen von den festsitzenden Seeleuten dürften mangels Crew-Rotation auch an Land rund 400.000 Seeleute sein, die nicht zu ihren Arbeitsplätzen kommen und folglich kein Geld verdienen können.
(jf/APA)