Mädchen und Frau tot!

(30.06.2025) (update 15:45) Nach dem grausamen Fund einer toten Frau und eines Kleinkinds in einem Waldstück im Dorstener Stadtteil Holsterhausen hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen festgenommen. Wie die Polizei Recklinghausen und die Staatsanwaltschaft Essen am Montag mitteilten, handelt es sich um einen 16-jährigen Jugendlichen, der offenbar gestanden hat, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Bei dem Festgenommenen handelt es sich laut Polizei um einen ukrainischen Staatsbürger, der ebenfalls in Dorsten wohnhaft ist. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

Mutter und Tochter aus der Ukraine

Bei den beiden Opfern handelt es sich laut offiziellen Angaben um eine 32-jährige Ukrainerin und ihre 1 Jahr und 7 Monate alte Tochter. Beide lebten in Dorsten-Holsterhausen – also in unmittelbarer Nähe des Tatorts. Der Fundort war ein abgelegener Waldweg, der als Stichstraße zum Waldfriedhof führt. Passanten hatten die Leichen am Samstagmorgen (29. Juni) entdeckt und sofort die Polizei alarmiert.

Die am Wochenende durchgeführte Obduktion bestätigt den ursprünglichen Verdacht: Beide Opfer starben durch massive Gewalteinwirkung. Einzelheiten zur Todesursache oder zum genauen Ablauf des Geschehens nannten die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen bislang nicht. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft gingen seit dem Fund der Leichen mehrere Hinweise aus der Bevölkerung ein. Diese Spuren und Aussagen werden nun ausgewertet.

Nur wenige Tage vor dem Doppelfund – am Donnerstag, dem 26. Juni – wurde in unmittelbarer Nähe eine andere Mutter mit ihrem Kleinkind überfallen. Dabei versuchte ein unbekanntes Paar, der Frau die Handtasche zu entreißen. Sie blieb dabei körperlich unverletzt, die Täter flüchteten mit ihren Ohrringen. Trotz räumlicher Nähe sehen die Ermittler derzeit keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen.

Die Polizei bittet auch weiterhin um Hinweise zum Tathergang und zur Beziehung zwischen Täter und Opfern. Wer in der Nacht zum Samstag im Bereich Tüshausweg/Waldfriedhof etwas Auffälliges beobachtet hat, soll sich unter der Telefonnummer 0800 2361 111 melden.

Spaziergängerinnen machen grausamen Fund

Gefunden wurden die Leichen von zwei Frauen, die in den frühen Morgenstunden des Samstags mit ihrem Hund am Tüshausweg unterwegs waren. Sie hielten die Frau zunächst für schlafend, bemerkten dann aber die reglose Haltung und alarmierten umgehend die Polizei. Erst durch die Einsatzkräfte wurde das Kleinkind in einem nahegelegenen Gebüsch entdeckt. Die beiden Hundebesitzerinnen stehen seither unter psychologischer Betreuung. Laut Polizei zeigten sie sich tief betroffen von dem Geschehen.

(fd)