Mädchen (9,12) getötet
2 traumatische Fälle
(27.04.2023) 2 dramatische Todesfälle von kleinen Mädchen in 2 Städten aufgrund von Bandenkriminalität sind verhandelt worden. Im Fall tödlicher Schüsse auf ein neunjähriges Mädchen in Liverpool muss ein Kronzeuge wegen seiner Beteiligung an der Tat für 22 Monate in Haft. Ein Gericht in der nordenglischen Stadt verurteilte den Mann wegen Beihilfe. Das Mädchen war ein Zufallsopfer.
Zuvor war bereits der Täter wegen Mordes zu lebenslanger Haft, mindestens aber 42 Jahren im Gefängnis verurteilt worden. Er hatte im August 2022 bei einer Verfolgungsjagd auf einen anderen Mann geschossen und dabei das Mädchen tödlich getroffen. Der Fall sorgte landesweit für Entsetzen. Der nun verurteilte Komplize hatte den Schützen nach der Tat mit dem Auto von einem Haus, in das der Mörder sich geflüchtet hatte, zu einer anderen Adresse gefahren und auch ein Sackerl mit Sachen des Mannes entsorgt. Einen Tag später meldete er sich trotz Drohungen wegen der Verwicklung des Täters in die organisierte Kriminalität bei der Polizei und sagte aus. Er sitzt seitdem unter anderem Namen in einem Gefängnis und soll nach seiner Freilassung eine neue Identität erhalten sowie aus der Region wegziehen.
12-Jährige in Schweden erschossen
Unterdessen sind drei Männer in Schweden unter anderem wegen Mordes an einem zwölfjährigen Mädchen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie wurden außerdem wegen Mordversuchs an sieben weiteren Menschen bei derselben Tat sowie weiteren Straftaten verurteilt, wie das Amtsgericht Södertörn südlich von Stockholm am Mittwoch bekannt gab. Zwei dieser sieben Personen seien die eigentlichen Ziele der Täter gewesen.
Die Angeklagten hatten die Tat abgestritten. Die Anwältinnen von zweien von ihnen kündigten nach Angaben der Nachrichtenagentur TT bereits an, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen. Die zwölfjährige Adriana wurde am 2. August 2020 in der Gemeinde Botkyrka südlich von Stockholm nahe einer Tankstelle aus einem vorbeifahrenden Auto heraus erschossen, als sie mit ihrem Hund Gassi ging. Sie soll dabei einem Konflikt zwischen rivalisierenden Gangs in der Gegend zum Opfer gefallen sein. Der Fall führte in Schweden zu großer Fassungslosigkeit, auch weil das skandinavische EU-Land seit längerer Zeit mit einer um sich greifenden Bandenkriminalität ringt, bei der auch immer wieder Unbeteiligte in Schusslinien geraten.
(fd/apa)