Mädchen stiftet Bekannte an
Suizid nur knapp verhindert
(19.07.2023) Was Menschen dazu treibt, solchen Unsinn zu verzapfen. Fast ist eine 17-Jährige umgekommen, weil ein anderes Mädchen (14) sich scheinbar einen Spaß machen wollte? In Oberösterreich hat ein 14-jähriges Mädchen einer 17-jährigen Bekannten über Instagram Anweisungen gegeben, sich umzubringen. Der Vorfall, der sich im Mühlviertel ereignet hat, wird nun vor Gericht in Linz verhandelt. Der Vorwurf lautet "Mitwirkung zur Selbsttötung".
Die 17-Jährige, die unter Depressionen leidet, hatte eine große Menge Alkohol und Tabletten zu sich genommen, um sich das Leben zu nehmen. Glücklicherweise fand ihre Mutter sie rechtzeitig und sie konnte im Krankenhaus gerettet werden.
"Nicht ernst gemeint"
Die 14-Jährige behauptete zunächst, nichts von der Depression der 17-Jährigen gewusst zu haben, die bereits einen Suizidversuch unternommen hatte. Später revidierte sie ihre Aussage und behauptete, sie habe es nicht ernst gemeint, dass die 17-Jährige springen solle.
Mobbing im Netz
Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf das wachsende Problem des Mobbings, das sich immer mehr in die virtuelle Welt verlagert. Experten der Kinder- und Jugendanwaltschaft Oberösterreich (KiJA) betonen, dass Mobbing im Internet fast immer eskaliert und die Täter oft das Gespür dafür verlieren, was ihre Worte bewirken können. Die 14-Jährige steht nun vor einem Jugendgericht und muss sich wegen des Vorwurfs der Mitwirkung zur versuchten Selbsttötung verantworten. Ihr drohen bis zu zwei Jahre Haft.
Brauchst du Hilfe?
Auf kronehit berichten wir nur in Ausnahmefällen über Suizide. Solltest du in einer Krise stecken und Selbstmordgedanken haben, erhältst du Hilfe – etwa bei der Psychiatrischen Soforthilfe unter 01/313 30 oder bei der österreichweiten Telefonseelsorge unter 142. Beide Telefonnummern sind rund um die Uhr erreichbar. Du bist in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchst Hilfe? Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Da finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es direkt unter (https://bittelebe.at/).
(fd)