Magdeburg: 455 Entschädigungsanträge
Anschlag auf Weihnachtsmarkt
(19.12.2025) Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt vor einem Jahr mit sechs Toten sind 455 Anträge auf Entschädigung gestellt worden. Die Betroffenen sollen schnell und bedarfsgerecht unterstützt werden, so Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne am Freitag. Als Beispiele nennt sie Leistungen wie Heilbehandlung, Rehabilitation, psychotherapeutische Intervention und Entschädigungszahlungen. Der Anschlag jährt sich am Samstag.
Am 20. Dezember letzten Jahres raste ein Mann mit einem Mietwagen über den Weihnachtsmarkt in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt. Sechs Menschen sind ums Leben gekommen, darunter ein neunjähriger Bub, mehr als 300 wurden verletzt. Seit November muss sich der mutmaßliche Täter in einem Prozess vor dem Landgericht Magdeburg verantworten.
Mit dem sozialen Entschädigungsrecht sollen Opfer einer Gewalttat im Inland finanziell unterstützt werden. Vom Landesverwaltungsamt werden den Angaben nach 468 Geschädigte sowie deren Angehörige, Hinterbliebene und Nahestehende betreut. Unter anderem sei in 56 Fällen eine monatliche Entschädigungszahlung in Höhe von 434 Euro und in einem Fall von 868 Euro anerkannt worden.
"Zeit heilt oft keine Wunden, körperliche und seelische Schäden des Anschlags können unter Umständen erst lange danach auftreten", erklärte Grimm-Benne. Daher könnten Betroffene auch jetzt noch Anträge stellen.
(mt/apa)