Medikamente fehlen bald!

Arzneimittelengpässe drohen

(08.07.2025) Die Österreichische Ärztekammer warnt bereits heftig vor einem Medikamentenmangel. Johannes Steinhart, Präsident der Kammer, sagt: "In Österreich fehlen regelmäßig hunderte Arzneimittel.” Er befürchtet, dass die Situation sich bald verschärft, insbesondere während der kälteren Jahreszeit. Schuld daran könnten Preisdruck bei den Herstellern und neue Regelungen sein. So wurde bei einer Pressekonferenz eine düstere Prognose für die kommenden Monate gezeichnet. Auch in Deutschland ist die Lage nicht besser und das schon seit über 6 Monaten, wann wird gehandelt?

Der 2017 eingeführte Preisdeckel für Arzneimittel hat den Preisdruck weiter erhöht. Dadurch ist Österreich international als Billigmarkt geworden, was Hersteller abschreckt. "Österreich ist nicht mehr attraktiv für den Medikamentenmarkt", so Steinhart. Ernst Agneter, Facharzt für Pharmakologie, weist darauf hin, dass der Preis für das Antibiotikum Amoxicillin bereits fünfmal gesenkt wurde. Die geplante Wirkstoffverschreibung könnte die Situation zusätzlich verschärfen. Sie ermöglicht es Ärzte nur noch Wirkstoffe statt spezielle Präparate zu verschreiben. Steinhart kritisiert: "Die Therapietreue von Patienten leidet, wenn ständig neue Präparate verordnet werden.”

Veränderungen verwirren Patienten

Patienten könnten durch ständige Änderungen der Medikamente verwirrt werden. Verwechslungen könnten zu gefährlichen Situationen führen, besonders bei unterschiedlichen Generika. Ein Beispiel ist der Wirkstoff Simvastatin, bei dem es sieben verschiedene Darreichungsformen gibt. Auch verschärfen laut Agneter sinkende Preise für Generika die Lage. Durchschnittlich 20 Generika verlassen monatlich den Erstattungskodex in Österreich.

Diabetiker-Medikament Metformin

Besonders besorgniserregend ist die Zukunft des Diabetiker-Medikaments Metformin. Es ist für 130 Millionen Menschen weltweit wichtig, könnte aber aufgrund von Regelungen zu Abwasserbeseitigung gefährdet sein. "Metformin könnte vom Markt verschwinden", warnt Agneter. Die Arzneimittelversorgung in Österreich steht damit vor großen Herausforderungen.

(fd/apa)

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