Mikroplastik in Stratosphäre

Fasern fliegen besonders hoch

(09.01.2024) Wie hoch fliegen Mikroplastik-Fasern wirklich? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine neue Studie. Der Transport von Mikroplastik über Flüsse in die Ozeane ist relativ gut untersucht, während der Transport dieser potenziellen Umweltschadstoffe durch die Atmosphäre noch viele Fragen aufwirft. Forschende der Uni Wien und aus Deutschland zeigten nun jüngst im Journal "Environmental Science & Technology" auf, wie die Form der Teilchen die Flugdistanzen prägt: Mikroplastik-Fasern halten sich demnach deutlich länger in der Luft als angenommen und fliegen besonders hoch.

Das Wissen über die Verteilung von Mikroplastik in der Atmosphäre sei bisher noch limitiert, schreibt das Team um Daria Tatsii und Andreas Stohl vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien in ihrer Studie. Die synthetischen organischen Polymere, die in unterschiedlicher Form und Größe von bis zu einigen Millimetern in Durchmesser bzw. Länge auftreten können, gelten als Umweltschadstoffe für Ökosysteme an Land und im Wasser. Bei ihrem Transport durch die Luft bestehe zudem das Risiko des Einatmens, so die Forschenden.

Stohl, Professor für Allgemeine Meteorologie, konnte bereits im Rahmen einer ersten Modellberechnung der globalen Ausbreitung von Mikroplastikteilchen aus dem Straßenverkehr durch Wind im Jahr 2020 zeigen, dass dieser Transportweg - neben der Verbreitung von Mikroplastik durch Flüsse - eine zentrale Rolle spielt.

Mit den derzeit bestehenden Berechnungsmodellen könne man aber nicht nachvollziehen, wie die Partikel - inklusive der für atmosphärischen Transport schon sehr großen Teilchen mit etwa 1 Millimeter Ausdehnung in Länge und häufig faserartiger Form - in so entlegenen Gebieten wie der Arktis, der Antarktis, aber auch auf den Sonnblickgletschern abgelagert werden können, sagte Stohl zur APA: "Es gibt aber keine andere Möglichkeit dafür, als dass dies über den Transport durch die Atmosphäre erfolgt." Doch in der Atmosphäre selbst seien die Partikel neben Wüstenstaub, Luftverschmutzung aller Art und anderer Aerosole nur schwer erfassbar.

Der Befund, dass Mikroplastik-Fasern auch viel größere Höhen in der Atmosphäre erreichen können als bisher angenommen, könnte für den Meteorologen auch Auswirkungen "auf die Prozesse der Wolkenbildung und sogar auf das stratosphärische Ozon" haben. Allerdings seien noch weitere Studien notwendig, um den Einfluss von Mikroplastik auf die Atmosphäre zu erforschen. "Was darüber hinaus wirklich fehlt, ist ein besseres Verständnis über die Emissionsquellen von Mikroplastik, über die emittierten Größen der Partikeln, wie hoch der Anteil aus sekundären Quellen ist (z.B. durch Fragmentierung größerer Partikel, Anm.) - es fehlt jegliches quantitatives Verständnis, was in die Atmosphäre gelangt", so Stohl.

(mt/apa)

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