Missbrauch im Kindergarten

MA 10 Leiterin wird abgesetzt

(07.06.2022) Hast du noch vertrauen in die städtischen Kindergärten? Das Image ist jedenfalls schwer beschädigt. In Wien ist ein weiterer Pädagoge eines städtischen Kindergartens bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Ihm wird "pädagogisches Fehlverhalten" vorgeworfen, wie der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) am Dienstag berichtete. Der Mann darf derzeit keine Kinder mehr betreuen. Wiederkehr setzt auch einen Schritt in der Verwaltung: Die Leiterin der Magistratsabteilung 10 (Kindergärten), Daniela Cochlar, wird abgesetzt.

Daniela Cochlar

Daniela Cochlar

Es gebe unterschiedliche Auffassungen über das Krisenmanagement, begründete der Ressortchef im Gespräch mit Journalisten die Suspendierung. Den Wiener Kindergärten war vorgeworfen worden, im Zusammenhang mit mutmaßlichen Missbrauchsfällen in einem Kindergarten in Penzing zu spät informiert zu haben. Der neue Fall betrifft ebenfalls diese Einrichtung. Um einen sexuellen Übergriff soll es sich dabei aber nicht gehandelt haben.

Noch keine Details

Mehr Details zu dem Fall wolle er aktuell nicht nennen, betonte Wiederkehr mit Verweis auf die laufende Ermittlungen. Pädagogisches Fehlverhalten könnten aber etwa Einschüchterungsversuche gegen Kinder sein. Geprüft wird auch, ob es einen Zusammenhang mit den bereits bekannt gewordenen vier Fällen gibt, teilte er mit. Diese liegen mehr als ein Jahr zurück. Auch der neue Vorfall ist schon vor längerer Zeit passiert, allerdings haben die Eltern erst nun davon berichtet. Anlass dafür könnte die Berichterstattung über die mutmaßlichen Missbrauchsfälle sein, wird vermutet.

Betroffener Pädagoge im Innendienst

Laut Wiederkehr wechselte der Mann nach seiner Tätigkeit im Penzinger Kindergarten in eine Leitungsfunktion in einen anderen Kindergarten in einem anderen Bezirk. Von dort wurden bisher aber keine Vorwürfe gemeldet, wurde heute betont. Der Mitarbeiter wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe nun ebenfalls in den Innendienst versetzt. Eine Vertragsauflösung ist laut Dienstrecht erst bei einer Verurteilung vorgesehen, hieß es am Dienstag. Man werde mit heutigem Tag aktiv an die Pädagogen und Eltern an beiden Standorten mit Informationen herantreten, versprach der Stadtrat. Auch psychosoziale Unterstützung wird angeboten. "In Wien gibt es null Toleranz gegenüber Fehlverhalten", beteuerte Wiederkehr.

Leiterin muss gehen

Der pinke Ressortchef hatte bereits beim Bekanntwerden der mutmaßlichen Missbrauchsfälle beklagt, zu spät informiert worden zu sein. Kritisiert wurde auch, dass den Eltern damals nicht sofort über den ersten Verdacht berichtet wurde. Die Standortleitung in Penzing wurde bereits ausgetauscht, nun muss aber auch die Leiterin der städtischen Kindergärten den Hut nehmen. Diese habe zwar die Coronapandemie sehr gut bewältigt, die Auffassung über das Krisenmanagement habe sich jedoch zuletzt "unterschiedlich entwickelt", sagte Wiederkehr. Er habe darum Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) - der formal diesen Schritt setzen muss - ersucht, die Leiterin von den Leitungsaufgaben zu entbinden. Die Position wird nun vorerst interimistisch neu besetzt.

(fd/apa)

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