Mutter-Kind-Pass bleibt!

Und wird sogar digital

(16.11.2022) Einigung quasi in letzter Minute. Der Mutter-Kind-Pass wird reformiert. Das 1974 eingeführte gelbe Büchlein wird einerseits umbenannt und in seinen Leistungen erweitert und anderseits digitalisiert. Der neue Eltern-Kind-Pass soll 2024 fertig sein. Gleichzeitig wird auch der zuletzt entflammte Konflikt der Ärztekammer mit der Sozialversicherung wegen der aus Sicht der Ärzte zu niedrigen Tarife für Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen gelöst. Es wird schon 2023 mehr Geld geben, kündigte die Regierung heute an.

Der Mutter-Kind-Pass ist fast 50 Jahre alt und hat erheblich zur Reduzierung der Säuglingssterblichkeit in Österreich beigetragen. In Österreich werden jährlich rund 80.000 Kinder geboren, 50.000 davon sind Erstgeburten. Die im Mutter-Kind-Pass vorgeschrieben Untersuchungen sind verpflichtend, um das Kinderbetreuungsgeld vollständig zu erhalten. Diese Leistungen werden künftig um eine psychosoziale Beratung, ein weiteres Hebammengespräch, eine zusätzliche Ultraschall-Untersuchung und ein zusätzliches Hörscreening für Neugeborene erweitert. Auch das Angebot einer Elternberatung sowie einer Ernährungs- und Gesundheitsberatung werden aufgenommen, kündigten Frauen- und Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) im Pressefoyer nach dem Ministerrat an. In den letzten Tagen hat es große Aufregung um ein mögliches Ende der Mutter-Kind-Pass-Kassenleistungen gegeben.

Jetzt wird der Pass sogar digitalisiert und die zuständigen Ministerien in einem eigenen System vernetzt, ergänzte Digitalisierung-Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP). Für die Digitalisierung sind einmalig zehn Millionen Euro aus EU-Mitteln vorgesehen. Die Arbeiten dazu starten im kommenden Jahr. Mit der Digitalisierung soll die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse deutlich verbessert werden. So können Befunde zwischen behandelnden Ärzten und Hebammen in elektronischer Form leichter weitergegeben werden.

Elternberatungen

Die künftigen Elternberatungen sollen von den 400 bereits bestehenden Familienberatungsstellen durchgeführt werden. Sie sollen Themen wie Elternzeit, Karenz, Kinderbetreuungsgeld, Papamonat, Auswirkungen von Teilzeit auf die Pension, Pensionssplitting und den Wiedereinstieg in den Job beinhalten. "Ich freue mich, dass wir die kostenfreien Leistungen, die im Rahmen des Mutter-Kind-Passes erfüllt werden müssen, erweitern und nun einen modernen und digitalisierten Eltern-Kind- Pass vorstellen. Neben den Leistungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge werden wir eine Elternberatung einführen, die ein Kompass für den neuen Lebensabschnitt frisch gebackener Eltern sein soll", so Raab.

62 Millionen Euro

Das Jahresbudget für die Leistungen des Mutter-Kind-Passes liegt bisher bei rund 62 Millionen Euro. Zwei Drittel kommen aus Mitteln des Familienlastenausgleichsfonds, ein Drittel von der Sozialversicherung. Die Ausgaben für die zusätzlichen Leistungen sind abhängig von der Inanspruchnahme von Beratungen sowie von Honorarverhandlungen mit den Leistungsträgern. Der Ministerratsbeschluss sieht vor, dass die Sozialversicherung dazu Verhandlungen mit der Ärztekammer führt.

Honorare: "Man wird sich einigen"

Die Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer hatte zuletzt einen Beschluss gefasst, wonach die Kündigung des Mutter-Kind-Passes als Kassenleistung mit Jahresende ausgesprochen werde, wenn es bis dahin keine Einigung über höhere Tarife geben sollte. Rauch bekräftigte, dass es sofort höhere Tarife geben werde, sobald ein Verhandlungsergebnis vorliegt. Er könne den Verhandlungen allerdings nicht vorgreifen, diese seien Sache der Sozialversicherung. Aber "man wird sich einigen", so Rauch. Er bezeichnete die Reform als "großen Wurf". "Es ist uns gelungen, alle Interessen und Wünsche unter ein Dach zu bekommen und in die Gesundheit von Eltern und Kindern maßgeblich zu investieren."

(fd/apa)

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