"Nächste Phase des Kriegs"

(21.08.2025) Israels Armee steht kurz davor, die Stadt Gaza unter Kontrolle zu bringen. Ministerpräsident Netanyahu ordnete eine beschleunigte Einnahme der Stadt an, um die letzten Hochburgen der Hamas schnell zu bezwingen. Einem Plan zufolge sollten bis Anfang Oktober viele Bewohner in zentralere Flüchtlingslager umgesiedelt werden. Um das zu erreichen, wurden etwa 60.000 Reservisten aktiviert.

Einsatzkräfte sind in Vororten wie Al-Saitun und Jabalija bereits präsent. Insgesamt könnten nach den Einberufungen bis zu 130.000 Reservisten im Gazastreifen sein. Israels Verteidigungsminister genehmigte zudem die Verlängerung des Reservedienstes von ca. 20.000 Soldaten.

Ein schwerer Angriff der Hamas auf israelische Militärposten in Chan Junis wurde abgewehrt. Von den mehr als 15 Angreifern wurden zehn getötet. "Die Kassam-Brigaden bekräftigen, dass solche Einsätze so lange andauern werden, bis die Besatzung endet," hieß es von der Hamas.

Abseits der militärischen Operationen sorgte die Genehmigung eines Siedlungsprojekts im Westjordanland für Kontroversen. Der Bau von etwa 3.400 Wohneinheiten könnte das Gebiet in Nord und Süd spalten, was laut Kritikern das Entstehen eines palästinensischen Staates erschwert. "Solche Pläne sind völkerrechtswidrig und verunmöglichen eine Zweistaatenlösung," äußerte sich der deutsche Außenminister Wadephul.

Während die Einnahme der Stadt Gaza unmittelbar bevorsteht, bleibt Israels Antwort auf einen von der Hamas vorgeschlagenen Waffenstillstand abzuwarten. Der Vorschlag soll im Sicherheitskabinett besprochen werden. Eine offizielle Reaktion könnte noch bis Ende der Woche erfolgen. Das Ziel der Operation bleibt, die Hamas zu schwächen und die Sicherheit der Region zu stabilisieren.

(fd/apa)