NÖ: Großeinsatz bei Schule
Schüler (14) bedroht Mädchen
(02.12.2025) Polizei-Großeinsatz an Schule: 14-Jähriger soll Mitschülerinnen mit dem Tod bedroht haben. An der Polytechnischen Schule in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) ist es zu einem Polizei-Großeinsatz gekommen, nachdem ein 14-jähriger Schüler mehrere Mitschülerinnen mit dem Umbringen bedroht haben soll. Die Drohungen fielen laut Bildungsdirektion so deutlich aus, dass man sie „sehr ernst nehmen“ musste. Lehrkräfte informierten umgehend die Schulleitung, die sofort die Polizei einschaltete und weitere Schritte in die Wege leitete.
Der Jugendliche wurde kurz nach dem Vorfall von der Schule suspendiert. Schulpsychologen und das Krisenteam sind vor Ort, um die betroffenen Mädchen sowie die restliche Klasse zu betreuen. Viele Schülerinnen und Schüler sollen den Vorfall als massiv beängstigend erlebt haben, die Stimmung an der Schule ist entsprechend angespannt. Der Direktor erstattete Anzeige, der 14-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt, die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob der Verdacht der gefährlichen Drohung vorliegt und welche Maßnahmen gegen den Burschen gesetzt werden.
Ähnlicher Fall in Lichtenwörth
Der Fall reiht sich in mehrere jüngste Bedrohungsszenarien an Schulen in Niederösterreich ein. Erst am 18. November war es in Lichtenwörth im Bezirk Wiener Neustadt zu einem Großeinsatz von Polizei und Einsatzkommando Cobra gekommen, nachdem Gerüchte über einen möglichen Amoklauf an einer Schule die Runde gemacht hatten. Die Schulleitung alarmierte die Behörden, das Gebäude wurde gesichert, Spezialkräfte durchsuchten die Schule, während der Unterricht teilweise weiterlief. Ein 14-jähriger Ex-Schüler wurde schließlich in Wiener Neustadt ausgeforscht und angehalten, der Vorfall wird seither als gefährliche Drohung geführt. Der Verdächtige von Lichtenwörth ist der Polizei bereits länger bekannt: Ihm wird zur Last gelegt, gemeinsam mit einem 15-jährigen Mitte-Oktober eine Tankstelle in Wiener Neustadt überfallen zu haben. Dabei soll ein Angestellter mit einer Schusswaffe bedroht und Bargeld aus der Kassa erbeutet worden sein. Beide Jugendlichen wurden festgenommen und in Untersuchungshaft genommen, nach 14 Tagen jedoch unter strengen Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt; das Ermittlungsverfahren wegen schweren Raubes läuft weiter.
Drohung gegen Schule
Nach Auswertung weiterer Ermittlungen stellte die Polizei im Fall Lichtenwörth inzwischen klar, dass dem 14-Jährigen keine konkrete Drohung gegen die Schule nachgewiesen werden konnte und „zu keiner Zeit eine Gefährdung“ durch ihn bestanden habe. Auslöser des Einsatzes dürften laut Ermittlern Aussagen eines anderen Schülers gewesen sein, der im Nachhinein betonte, er habe lediglich seine persönliche Einschätzung geäußert. Trotzdem wird der Fall weiterhin wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung bei der Staatsanwaltschaft geführt – ein Zeichen dafür, dass derartige Gerüchte und Aussagen in Zeiten wachsender Sensibilität für Gewalt an Schulen konsequent verfolgt werden.
Vorsicht mit Drohungen!
Der aktuelle Vorfall in Herzogenburg zeigt, wie dünn die Nerven an Schulen inzwischen liegen: Drohungen werden nicht mehr als „blöde Sprüche“ abgetan, sondern lösen sofort abgestimmte Reaktionen von Schulleitung, Bildungsdirektion und Polizei aus. Während die Ermittlungen gegen den 14-jährigen Schüler laufen, liegt der Fokus nun darauf, die betroffenen Mädchen zu schützen, die Klassengemeinschaft zu stabilisieren und Eltern wie Schülerinnen und Schüler möglichst transparent zu informieren, um weitere Verunsicherung zu verhindern.
(fd/krone/heute)