Nehammer traf Klitschkos
Am Nato-Gipfel
(30.06.2022) "Wir wollen den begonnenen Weg der Annäherung und den konstruktiven Dialog fortsetzen." Dieses Fazit zog Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in der Nacht auf Donnerstag nach seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Rande des NATO-Gipfels in Madrid. Ankara sei auch in Sicherheitsfragen und beim Thema "illegale Migration" ein wichtiger Partner, meinte Nehammer und erwähnte die "Millionen von Flüchtlingen, die sich derzeit in der Türkei aufhalten."
Es sei bei dem Gespräch keine "Verstimmung" spürbar gewesen, analysierte Nehammer die Stimmung während des Treffens, dem eine lange Eiszeit in den bilateralen Beziehungen zwischen Wien und Ankara vorangegangen war. "Es war ein Austausch von Standpunkten", so der Bundeskanzler, der vom "Interesse an unterschiedlichen Positionen" geprägt gewesen sei. Dabei seien auch eher schwierige Themen angesprochen worden, wie jene zum Verhältnis Erdogans zu "Türken, die ihren Lebensmittelpunkt in Österreich gefunden haben."
Als "falsches und fatales Signal" kritisierte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz die Gipfelteilnahme Nehammers. "Einmal mehr beschädigt Nehammer damit mutwillig unseren Status als neutrales Land. Das 'N' in NATO steht definitiv nicht für immerwährende Neutralität." Der Kanzler hätte angesichts von explodierender Teuerung, steigenden Asylzahlen und Energieversorgungsproblemen "genug in Österreich zu tun. Stattdessen führt er lieber Small-Talk in Spanien."
Weiters traf der Bundeskanzler am Mittwoch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko - und zwar den 'echten Klitschko' (siehe: Aufregung im Fake-Klitschko).
© APA/BKA/FLORIAN SCHRÖTTER
Nehammer u. Klitschko: Herzliche Umarmung
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Gespräche über heimische Lieferungen
Mit Klitschko stimmte sich Nehammer ab, welche Hilfen die ukrainische Hauptstadt aus Österreich aktuell brauchen könnte. Angesprochen wurde vor allem die Lieferung weiterer Lösch- und Rettungsfahrzeugen.
(MK/APA)