Neubesetzung bei Statistikamt
nachdem Trump Leiterin absetzt
(04.08.2025) US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben in den nächsten Tagen die Nachfolge für die Chefin des Amts für Arbeitsmarktstatistik bekannt geben. Am Freitag machte Trump über social Media publik, dass er die bisherige Leiterin des Bureau of Labor Statistics (BLS), Erika McEntarfer, absetzen werde. Hintergrund ist, dass das Amt nicht die von Trump gewünschten Daten veröffentlicht hat.
Auf seiner social Media Plattform Truth Social, schreibt der Präsident: "Meiner Meinung nach wurden die heutigen Arbeitsmarktzahlen GEFÄLSCHT, um die Republikaner und MICH schlecht aussehen zu lassen." Belege für seine Behauptung führt Trump aber keine an. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung ist schwächer ausgefallen als erwartet. Während von Reuters befragte Ökonomen mit 110.000 Stellen gerechnet haben, kamen im Juli außerhalb der Landwirtschaft nur 73.000 neue Stellen hinzu. Revidierten Daten zufolge wurden zudem im Mai und Juni 258.000 weniger Stellen geschaffen als zuvor gemeldet.
"selbstzerstörerischer Akt"
Das Handeln des US-Präsidenten verstärkt die Befürchtung, dass die Politik zunehmend Einfluss auf die Erhebung und Veröffentlichung wirtschaftlicher Daten nehmen könnte. Chefökonom Michael Madowitz vom Roosevelt Institute meint: "Die Politisierung wirtschaftlicher Statistiken ist ein selbstzerstörerischer Akt." Weiters sagt Madowitz: "Glaubwürdigkeit geht viel leichter verloren als sie wiederherzustellen." Schließlich sei die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Wirtschaftsdaten das Fundament, auf dem die stärkste Volkswirtschaft der Welt aufgebaut sei.
Bedenken hinsichtlich US-Wirtschaftsdaten
Der Personalabbau beim BLS ist dafür verantwortlich, dass eine Datenerhebung kleiner ausgefallen ist. Die besagte Datenerhebung ist die Grundlage für die Berechnung der Inflation. Eine Umfrage von Reuters zufolge haben 89 von 100 führenden Politikexperten zumindest gewisse Bedenken hinsichtlich der Qualität der US-Wirtschaftsdaten. Darüber hinaus sind die meisten von ihnen besorgt, dass sich die Behörden nicht dringend genug mit dem Thema beschäftigen.
(APA/FA)