Neuer Inflations-Knaller!
Teuerung jetzt viel niedriger
(29.09.2023) Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria ist die Inflationsrate auf einen Tiefstand seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine im Jahr 2022. Auch im Euroraum ist die Inflation gesunken. Das könnte sich auch auf die Zinsen auswirken.
Von 10,5% auf 6,1%
Der Schnellschätzung zufolge beträgt die Inflationsrate 6,1 Prozent, noch im August lag sie bei 7,4 Prozent – ein rasanter Rückgang also. Noch im September 2022 kletterte die Jahresinflation auf ein Rekordhoch und betrug 10,5 Prozent. Laut Statistik Austria gehe der Rückgang vor allem auf die Haushaltsenergiepreise zurück, die nun inflationsdämpfend wirken.
Nach einem "massiven“ Anstieg der Energiepreise im Herbst des Vorjahres seien diese nun im Vorjahresvergleich „nur noch gering gestiegen oder sogar zurückgegangen“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut Aussendung. Auch bei Lebensmitteln habe "der Preisdruck weiter nachgelassen“, so Thomas. Der für Vergleiche mit anderen EU-Ländern wichtige Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) fiel laut Schnellschätzung auf 5,8 Prozent. Generell ist ein überraschend starker Inflationsrückgang im Euro-Raum zu beobachten.
Energiepreise steigen wieder
Leider wirkt sich der positive Inflations-Trend nicht auf die Energiepreise aus, denn diese steigen laut heimischer Energieagentur seit August wieder. So sind etwa die Preise für Haushaltsenergie gegenüber Juli um vier Prozent gestiegen. " Trotz staatlicher Entlastungsmaßnahmen können wir wieder eine verstärkte Dynamik auf den Endkundenmärkten feststellen“, betonte der Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, Franz Angerer.
Auch bei Gas bzw. Fernwärme gibt es keinerlei Entspannung. Gas verteuerte sich im Jahresvergleich um fast 80 Prozent. Auch im Monatsvergleich legten die Preise für Fernwärme (plus 0,9 Prozent) und Gas (plus 0,1 Prozent) zu.
Wie geht's weiter mit den Zinsen?
In den vergangenen Monaten hat die Europäische Zentralbank (EZB) konsequenterweise den Leitzins angehoben – eben um die Inflationsrate zu senken. Das ist nun gelungen, laut Analysten werden die Zinsen heuer nicht weiter angehoben.
Da die Inflation aber immer noch deutlich über der Zielmarke von zwei Prozent liegt – und es mit Energiepreisen und Löhnen zwei starke Faktoren gibt, die die Inflation anheizen könnten –, ist vorerst auch keine Senkung der Zinsen in Sicht.
Brunner: "Stimmt uns optimistisch"
Bundeskanzler Karl Nehammer, Finanzminister Magnus Brunner und Wirtschaftsminister Martin Kocher (alle ÖVP) gaben sich angesichts der sinkenden Inflation zuversichtlich, dass Österreich auf dem richtigen Weg sei. Sie hoben hervor, dass dies der niedrigste Wert seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sei und dass Energiekosten, die lange die Preise in die Höhe getrieben hätten, nun preisdämpfend wirkten. "Der Rückgang der Inflation stimmt uns optimistisch, dass sich die Teuerung in den nächsten Monaten weiter entspannen wird", so Brunner in einer Stellungnahme.
(APA/NK)