Nordkorea testet Raketen
Säbelrasseln von Kim Jong-Un
(03.11.2022) Säbelrasseln in Nordkorea! Bei neuen Raketentests hat Nordkorea offenbar auch eine mutmaßliche atomwaffenfähige Rakete mit Tausenden Kilometern Reichweite abgefeuert. Nordkorea habe am Donnerstag auf den Tag verteilt sechs ballistische Raketen in Richtung offenes Meer abgeschossen, von denen die erste offenbar eine Interkontinentalrakete (ICBM) gewesen sei, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Die ICBM könnte bei dem Test abgestürzt sein.
Der Generalstab bestätigte zunächst nicht Berichte südkoreanischer Medien, wonach es nach der Startphase zu Problemen bei der mutmaßlichen ICBM kam und der Test letztlich fehlschlug. Die Regierung in Tokio bestätigte nach anfänglicher Verwirrung wegen der Flugroute, dass die Rakete über dem Japanischen Meer vom Radar verschwand. Unklarheit gab es in Südkorea zunächst auch bei der Bestimmung des Raketentyps. Nach erster Einschätzung des Büros für nationale Sicherheit des Präsidialamts könnte es sich auch um eine sogenannte Mittelstreckenrakete größerer Reichweite (IRMB) handeln, berichtete der Sender KBS. Laut dem Militär flog die Rakete nach dem Start am Morgen in der Region um Pjöngjang in einer Höhe von bis zu 1.920 Kilometern etwa 760 Kilometer weit.
Beide Typen sind Trägermittel für atomare Gefechtsköpfe, deren Erprobung der selbsterklärten Atommacht Nordkorea durch UN-Resolutionen untersagt ist. Zu ICBM zählen dabei Raketen mit einer Reichweite von mindestens 5.500 Kilometern. Durch den jüngsten Test verschärft sich die Eskalationsspirale auf der koreanischen Halbinsel. Während Nordkorea unablässig Raketentests ausführt, nahmen Südkorea und die USA in diesem Jahr ihre gemeinsamen Militärmanöver wieder in vollem Umfang auf. Seit Beginn des Jahres gab es bereits mehr als 50 nordkoreanische Raketentests - allein am Mittwoch erfasste Südkoreas Militär mehr als 20 Raketentests durch den Nachbarn. Als Folge unternahm Südkorea eigene Waffentests.
USA und Südkorea alarmiert
Diesmal reagierten die verbündeten Streitkräfte Südkoreas und der USA mit der Ankündigung, ihre laufenden Luftwaffenübungen "Vigilant Storm" zu verlängern, die eigentlich am Freitag enden sollten. Details würden später genannt, teilte Südkoreas Militär mit. Die Entscheidung sei "in Verbindung mit den jüngsten Provokationen durch Nordkorea" getroffen worden. Die USA warfen Nordkorea nach dem Test am heutigen Donnerstag eine "klare Verletzung mehrere Resolutionen des US-Sicherheitsrats" vor. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida kritisierte Nordkoreas Raketentests "als barbarisches Verhalten und total inakzeptabel".
(fd/apa)