Nur kurz die Welt retten

Club of Rome: Es ist machbar

(06.09.2022) Wir können die Erde und die Menschheit retten, sofern wir endlich von unseren engstirnigen Konflikten Abstand nehmen und uns darauf besinnen, was wirklich wichtig ist. Geiz, Krieg, Gier und asoziales Verhalten werden uns wohl nicht retten. Das gilt für jeden Einzelnen von uns. Es geht um den Umgang mit der Umwelt, der eigenen Familie, "fremden" Menschen und die Notwendigkeit einen bewohnbaren Planeten für unsere Kinder zu hinterlassen. Wir alle sind Kinder dieser Erde und wohl bald ausgelöscht, wenn nicht jeder einzelne von uns etwas unternimmt, egal wie klein oder groß diese Unternehmung auch sein mag. Vor 50 Jahren rüttelte der Thinktank Club of Rome mit seinem Bericht "Die Grenzen des Wachstums" die Welt auf. Sie gilt heute als einflussreichste Publikation zur drohenden Überlastung unseres Planeten. Wenn sich die globale Wirtschaftsweise nicht ändere, brächen Ökonomie, Umwelt und Lebensqualität zusammen, warnte die Forschergruppe - und stieß bis heute nachwirkende Debatten an. Nun gibt es einen neuen Bericht, der am Dienstag in deutscher Fassung erschienen ist. In "Earth for All" geht es um nichts weniger als die wichtigsten Maßnahmen, mit denen eine lebenswerte Zukunft der Menschheit noch möglich wäre.

Es ist noch nicht zu spät - das vermittelt der Bericht, Ergebnis einer zweijährigen Forschungszusammenarbeit vieler Fachleute, sehr eindringlich. Seine Beschreibungen sind anschaulich, die vorgeschlagenen Lösungen gut nachvollziehbar und oft sehr konkret. Es sind große Ziele, die die Expertinnen und Experten für unverzichtbar halten - unmöglich zu erreichen aber sind sie nicht, wie die Gruppe an Beispielen für schnellen Wandel verdeutlicht. Wir können die Kurve noch kriegen, das wird auf mitreißende und optimistische Art vermittelt.

Auch in "Earth for All" spielen Daten zum Zustand der Erde eine Rolle, vor allem aber geht es darum, was konkret getan werden muss, um das Steuer menschlicher Entwicklung noch zum Positiven herumzureißen. "Dies ist ein Buch über unsere Zukunft – die kollektive Zukunft der Menschheit in diesem Jahrhundert, um genau zu sein", erläutern die mehr als 30 Autorinnen und Autoren. Diese hänge vor allem von "fünf außerordentlichen Kehrtwenden" ab, die in den kommenden Jahrzehnten vollzogen werden müssten: Beendigung der Armut, Beseitigung der eklatanten Ungleichheit, Ermächtigung (Empowerment) der Frauen, Aufbau eines für Menschen und Ökosysteme gesunden Nahrungsmittelsystems und Übergang zum Einsatz sauberer Energie.

Für den Bericht nutzten sie eine Computersimulation, das "Earth4All"-Modell. Unter einer Vielzahl möglicher Szenarien wurden für das Buch zwei ausgewählt, genannt "Too Little Too Late" (Zu wenig zu spät) und "Giant Leap" (Riesensprung). "Too Little Too Late" zeige, was passieren könnte, wenn das derzeit dominierende Wirtschaftssystem mehr oder weniger so weiterläuft wie in den letzten 50 Jahren. "Demgegenüber fragt "Giant Leap", was passierte, wenn das Wirtschaftssystem durch mutige, außerordentliche Bemühungen zum Aufbau einer resilienteren Zivilisation umgestaltet würde."

Werde der derzeitige politische und ökonomische Kurs beibehalten, steuere die Menschheit auf eine weiter wachsende Ungleichheit zu, warnen die Expertinnen und Experten. Soziale Spannungen seien eine Folge. Zudem untergrabe Ungleichheit Vertrauen und erschwere es demokratischen Gesellschaften, langfristige kollektive Entscheidungen zu treffen, die allen zugutekommen und entsprechend von allen akzeptiert werden können. Die globale Durchschnittstemperatur werde in diesem Fall um weit über zwei Grad steigen, weit über die im Pariser Klimaabkommen ausgehandelte und von der Wissenschaft als rote Linie gesetzte Grenze, die keinesfalls überschritten werden darf. Weite Teile des Erdsystems drohten klimatische und ökologische Kipppunkte zu überschreiten - mit unabwendbaren Folgen über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende.

"Wir wissen, was Sie jetzt sagen werden", heißt es zum Ende der Ausführungen. "Die Aufgaben sind gewaltig. Die Hindernisse sind riesig. Die Gefahren sind enorm. Die Zeit, die uns bleibt, ist kurz." Die schwersten Aufgaben der schnellsten wirtschaftlichen Transformation der Geschichte müssten im ersten Jahrzehnt angepackt werden. "Jetzt. Wenn Sie dieses Buch zuschlagen."

(fd/apa)

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