Ohne Rauch geht's auch?

(14.10.2025) Neue Rauch-Regeln aus Brüssel sorgen für Wirbel: Die Europäische Union will den Tabakkonsum stärker einschränken – und das könnte für viele Raucherinnen und Raucher spürbare Folgen haben. Ein offizielles „Zigarettenverbot“ steht zwar nicht auf dem Papier, aber die geplanten Maßnahmen kommen einem Raucher-Aus durch die Hintertür schon ziemlich nahe. Auch Nikotinbeutel will man künftig wie Tabakprodukte behandeln.

Laut einem Entwurf der EU-Kommission sollen die bestehenden Rauchverbote massiv ausgeweitet werden. Was bisher nur in Innenräumen galt, könnte bald auch draußen gelten – etwa auf:

• Restaurant- und Café-Terrassen
  
• Haltestellen, Bahnhöfen und Wartebereichen
  
• Spielplätzen, Sportstätten und Schulhöfen
  
• Parks und öffentlichen Freiflächen in der Nähe von Krankenhäusern
  

Damit würden Millionen Raucher in Europa neue Einschränkungen spüren – auch, wenn sie im Freien zur Zigarette greifen.

Neben klassischen Zigaretten will die EU auch moderne Nikotinprodukte wie E-Zigaretten, Vapes und erhitzte Tabaksticks strenger regulieren. Ziel ist, dass künftig alle Produkte, die Rauch oder Aerosole abgeben, denselben Regeln unterliegen. Brisant: Im Zuge der Nachhaltigkeits-Agenda wird in Brüssel auch über ein Verbot von Zigarettenfiltern aus Plastik diskutiert – offiziell, um Mikroplastik in der Umwelt zu reduzieren. Kritiker sehen darin jedoch den ersten Schritt zu einem stillen Zigarettenverbot. Wie die "Bild" heute berichtet.

Aus der Tabakbranche und von Konsumenten kommt heftiger Widerstand. Viele sehen darin eine Bevormundungspolitik der EU: „Wer rauchen will, soll das tun dürfen – solange er niemanden gefährdet“, heißt es in zahlreichen Kommentaren in sozialen Netzwerken.

Auch in Gastronomie- und Tourismus-Kreisen wächst der Unmut. Denn wenn das Rauchen selbst auf Terrassen untersagt wird, drohen Umsatzeinbußen – vor allem in südlichen EU-Ländern, wo Café-Kultur und Zigaretten eng miteinander verbunden sind.

🇧🇪 Belgien als Vorreiter – Verbot von Einweg-Vapes schon beschlossen

Einige Länder handeln bereits: Belgien hat Anfang 2025 als erstes EU-Land Einweg-E-Zigaretten komplett verboten. Andere Mitgliedstaaten wollen Nikotinprodukte stärker besteuern, um sie unattraktiver zu machen.

Brüssel betont, dass es sich aktuell nur um eine Empfehlung handelt – aber erfahrungsgemäß werden aus Empfehlungen schnell verbindliche EU-Gesetze.

🔮 Was Raucher jetzt wissen sollten

• Ein komplettes Zigarettenverbot ist aktuell nicht geplant.
  
• Die EU will aber Rauchverbote deutlich ausweiten – auch im Freien.
  
• Filter könnten aus Umweltschutzgründen verboten werden.
  
• Auch E-Zigaretten und Vapes geraten zunehmend unter Druck.
  

Offiziell will Brüssel den Gesundheits- und Umweltschutz stärken. Doch Kritiker warnen: Die EU treibe eine Politik voran, die das Rauchen Schritt für Schritt unmöglich machen soll. Ob das Tabak-Zeitalter in Europa damit wirklich zu Ende geht – oder nur der nächste Konflikt zwischen Freiheit und Regulierung bevorsteht – wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

(fd)