OÖ: Lufthunderter bleibt

Gesundheitsschutz für Anrainer

(22.09.2023) Der flexibel verhängte "Lufthunderter" auf der Westautobahn (A1) zwischen Linz und Enns auf einer Länge von 13 Kilometern bleibt. Das kündigte der zuständige oberösterreichische Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz an. Die Maßnahme sei für den Gesundheitsschutz der Anrainer notwendig, argumentierte er unter Berufung auf eine aktuelle Evaluierung.

In Salzburg und in Tirol wurde zuletzt über eine Aufhebung des Limits nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-Luft) diskutiert. Auch der oberösterreichische Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) plädierte dafür, zu prüfen, ob der seit 2008 geltende von seiner Partei stets heftig kritisierte "Lufthunderter" noch nötig sei. Er argumentiert mit sinkenden Stickstoff-Werten. Das Limit sei "aufgrund des technologischen Fortschrittes" nicht mehr erforderlich, fand er.

Die flexible Tempo-100-Limit statt 130 ist immissionsabhängig. Sobald die gemessene Schadstoffbelastung einen Schwellenwert überschreitet, schaltet die Ampelanlage auf höchstens zulässige 100 km/h. Die entsprechende oberösterreichische Messstation befindet sich entlang eines Abschnittes der A1, der von durchschnittlich täglich 70.000 Fahrzeugen pro Tag benützt wird. Die von Kaineder präsentierte Evaluierung ergab, dass das Tempolimit im Betriebsjahr Mai 2022 bis April 2023 in 21 Prozent der Zeit verhängt wurde. Die Schalthäufigkeit gehe drastisch zurück, noch im Jahr 2019 sei sie bei 55 Prozent gelegen. Zur Reduktion beigetragen hätten ein geringeres Verkehrsaufkommen und der technische Fortschritt: Fahrzeuge mit geringerem Verbrauch und Schadstoffausstoß sowie die steigende Zahl an E-Autos, für die das Tempolimit überhaupt nicht gilt. "Zusätzlich geringeren Treibstoffverbrauch, somit Energieersparnis und weniger Lärm nehmen wir dankend auch entgegen", sagte Kaineder. De facto betrage der Zeitverlust auf dem Abschnitt 36 Sekunden.

Kaineder geht es vor allem um die Gesundheit der Anrainer. Er verweist darauf, dass die EU-Umweltagentur in der EU mit 240.000 frühzeitigen Todesfälle pro Jahr durch allein von Feinstaub ausgehender Belastung ausgehe. Die Rede ist von Asthma und Beeinträchtigungen der Lungenfunktion.

(APA/CD)

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