Papst Benedikt XVI. verklagt
Wusste er von Missbrauch?
(22.06.2022) Das ehemalige Kirchenoberhaupt Papst Benedikt XVI. steht wegen der Missbrauchsvorwürfe gegen Priester Peter H. massiv in Kritik. Dem ehemaligen Pontifex maximus wird vorgeworfen, er wusste von den Gräueltaten des bereits entlassenen Klerikers Peter H.
Als Junge wurde Julian Schwarz ein Missbrauchsopfer des pädophilen Priesters Peter H.. Nun hat das Opfer gegen weitere Kirchenvertreter eine Klage eingereicht. Laut dem Rechercheverband Corrective, die „Zeit“ sowie dem Bayerischen Rundfunk, soll die Kirche, mitunter auch der Papst Benedikt XVI., von den Missbräuchen gewusst und über diese hinweggesehen haben.
Papst Benedikt XVI. wusste von den Missbräuchen!
Papst Benedikt XVI. selbst, der Anfang der 1980er-Jahre als Erzbischof Joseph Ratzinger im Kirchenamt tätig war, hat den Priester Peter H. in seinem Bistum München und Freising aufgenommen. Der ehemalige Papst soll zu dieser Zeit von Peter H. Vorbestrafung gewusst und ihn dennoch das Amt ausüben lassen haben. Da die Taten weitgehend verjährt sind, hat der Strafverteidiger Andreas Schulz eine Feststellungsklage eingereicht, um die Kirche zur Verantwortung zu ziehen. Sollte das Gericht zu dem Schluss kommen, dass der damalige Priester H. den Kläger missbraucht hat, ist die Kirche, laut Klageschrift, „zum Ersatz des Schadens“ gegenüber dem Opfer verpflichtet.
Die beim Landgericht Traunstein eingereichte Klage richtet sich unter anderem auch gegen Kardinal Friedrich Wetter und den Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan. Papst Benedikt XVI. bestreitet, bei der Sitzung zur Aufnahme von H. teilgenommen zu haben. Später jedoch korrigierte er seine Aussage und gab seinen Rechtsberatern die Schuld für die Aussage. Laut dem ehemaligen Papst haben sie einen Fehler beim Erstellen der Stellungnahme gemacht.
(NS)