Polizei stoppt anonymen Paketdienst

Drehscheibe für Drogenhandel

(19.12.2025) Ein in den vergangenen Jahren bereits mehrfach medial thematisierter anonymer Paketdienst soll laut Wiener Polizei vom Freitag als zentrale Drehscheibe für Drogenhandel in großem Stil gedient haben. Seit Jänner 2022 habe man immer wieder Sendungen des Dienstes abgefangen, bei denen große Mengen an Suchtmitteln verschickt worden waren. Seit Mitte November sitzen die 35-jährige Betreiberin und ihre Mutter in Untersuchungshaft, die Homepage des Service ist geschlossen.

Die Beschuldigte betrieb laut Polizeisprecher Philipp Haßlinger den Dienst seit Ende 2021. Demnach handelte es sich um ein kostenpflichtiges Versandservice, bei dem das anonyme Verschicken und Empfangen von Briefen und Paketen möglich war. Der Dienst sei gezielt mit Datenschutz und Anonymität beworben worden, durch die Verwendung von Pseudonymen habe man eine namentliche Zuordnung der Empfängerinnen und Empfänger verhindert.

Polizei: Service fast ausschließlich für kriminelle Zwecke

Die Ermittlungen startete die Gruppe Frey von der Außenstelle Zentrum-Ost des Wiener Landeskriminalamtes in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt unter der Ägide der Staatsanwaltschaft Wien. Dabei fanden die Kriminalisten laut Haßlinger heraus, dass die Dienstleistung fast ausschließlich für kriminelle Zwecke genutzt wurde. Rund 98 Prozent der Sendungen hätten das Verschicken illegaler Substanzen, überwiegend bestellt über das Darknet, betroffen.

Von Jänner 2022 bis November 2025 zogen die Ermittler Sendungen mit mehr als 40 Kilo Cannabiskraut, rund vier Kilo Cannabisharz, knapp 1,9 Kilo Kokain, mehr als drei Kilogramm Amphetamin, über 900 Gramm Methamphetamin, mehr als 1,5 Kilo MDMA sowie mehr als 700 Stück Ecstasy-Tabletten aus dem Verkehr. Dazu seien zahlreiche Sicherstellungen von Stoffen, die unter das Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz fallen, sowie von verschreibungspflichtigen Medikamenten und Falschgeld gekommen.

Schließung des ursprünglichen Geschäftslokals im April 2025

Verstärkte Polizeikontrollen führten im vergangenen April zur Schließung des ursprünglichen Geschäftslokals in der Leopoldstadt, laut Haßlinger stellte die Betreiberin ihr Modell auf ein System mit rund 400 Abholstationen in Wien um. Die 35-Jährige, die in der Vergangenheit selbst medial durchaus präsent war und immer wieder auf die Legalität des Service hingewiesen habe, soll ihre Kundinnen und Kunden öffentlich vor laufenden Ermittlungen gewarnt haben.

Die Ermittler kontrollierten in weiterer Folge die Transportwege und fing so seit vergangenen Mai jede Woche mehrere Drogenlieferungen ab. Die Staatsanwaltschaft ordnete schließlich Hausdurchsuchungen in der Leopoldstadt, in Simmering sowie in einer obersteirischen Stadt an. Dabei stellten die Behörden Haßlinger zufolge große Mengen an Drogen, Falschgeld und bereits geöffnete Pakete sicher. Dabei soll es sich um nicht abgeholte Sendungen gehandelt haben. Die Ermittler verdächtigen die 35-Jährige, auf diese Weise auch selbst in den Drogenhandel eingestiegen zu sein.

Sie und ihre 54-jährige Mutter, die ebenfalls für die Firma tätig war, wurden in der obersteirischen Stadt festgenommen. Beide wurden nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt, laut Haßlinger gibt es nach wie vor Ermittlungen.

(mt/apa)

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