Polizist erschießt Kater
Prozess: Mann wird freigesprochen
(28.03.2022) Am Salzburger Landesgericht mussten sich heute eine Großarler Landwirtin und ein Polizist verantworten. Der Vorwurf: Der Beamte soll die Katze der Bäuerin erschossen haben – jedoch nur auf deren eigenen Wunsch hin. Der Polizist wird freigesprochen.
„Mein Pauli lag eingefallen da. Mir war klar, dass viele seiner Knochen gebrochen sein mussten. Ich dachte nur: Ein Erlösungsschuss wäre das Beste.“ Sagt die Landwirtin heute vor Gericht und spricht sichtlich bewegt über die letzten Stunden ihres dreijährigen Katers.
Von Kuh getreten
Im November letzten Jahres findet die Frau das schwer verletzte Tier in der Nähe ihres Stalls. Eine Kuh soll den Vierbeiner mit einem heftigen Tritt weggeschleudert haben, „Da ist sie aber noch davongelaufen, das war wahrscheinlich der Schock“, sagte die Großarlerin. Da die Bäuerin „Pauli“ jedoch selbst nicht mehr einfangen kann, ruft sie den befreundeten Polizisten. Er ist Jäger und sollte das Tier „von seinem großen Leid erlösen“, wie es die 50-Jährige nennt.
Der 40-jährige Beamten erschießt daraufhin die Katze mit einem gezielten Schuss. „Ein Transport zum Tierarzt wäre für den Kater mit extremen Schmerzen verbunden gewesen“, sagte der Polizist vor Gericht.
Eine aufmerksame Nachbarin hört jedoch den Schuss und erstattet Anzeige wegen Tierquälerei. Beide Angeklagten werden heute freigesprochen. Die Urteile sind aber noch nicht rechtskräftig.
(makl)