Prävention gegen Omikron
Anschober: Appell an Politik
(15.12.2021) Der frühere Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grün) fordert von der Politik eine gemeinsame, klar Strategie gegen die Corona-Pandemie. Im ORF-"Report" sagte Anschober Dienstagabend, angesichts der deutlich infektiöseren Omikron-Variante brauche es schnellere Maßnahmen und Prävention. Man dürfe nicht zuwarten, bis die Infektionszahlen wieder hoch sind. Parteipolitik dürfe in der Pandemie keine Rolle spielen, tue es aber.
Präventionsprogramm
Die Omikron-Variante brauche ein Präventionsprogramm. Anschober sprach von einem "Wettlauf mit der Zeit", zumal im Jänner wieder deutlich höhere Zahlen zu befürchten seien, wie man das jetzt schon in Großbritannien oder Dänemark sehe. Deshalb müsse man das Boostern ganz schnell beschleunigen. Weiters sollte mit dem Präventionsprogramm die FFP2-Maske indoor verstärkt eingesetzt werden, G2 Plus sollte in möglichst vielen Bereichen eingesetzt werden und die Bundesländer müssten beim contact tracing schneller werden.
Virologin warnt
In Anbetracht der Omikron-Variante des Coronavirus warnt die Virologin Sandra Ciesek vor überhöhten Erwartungen an Booster-Impfungen. Auch eine Auffrischimpfung sei kein hundertprozentiger Schutz vor einer Infektion, sagte die Direktorin des Instituts für medizinische Virologie des Universitätsklinikums Frankfurt heute Mittwoch in einer Videoschalte. Sie verwies auf Fälle von bereits geboosterten Menschen, die sich selbst infiziert und auch andere Personen angesteckt hätten.
"Im Moment habe ich das Gefühl, dass vermittelt wird: Lassen Sie sich boostern und die Welt ist wieder gut. Das ist nicht so." Insbesondere bei Kontakt mit Risikogruppen sei Vorsicht geboten.
Schutz vor schwerem Verlauf
Experten nehmen an, dass der Schutz Geimpfter vor schwerer Erkrankung bei Omikron besser sein dürfte als der Schutz vor einer Ansteckung. Nach bisherigen Daten ist Omikron in Deutschland im Vergleich zur Delta-Variante noch selten. Angesichts der Erfahrungen anderer Länder wird aber eine sehr rasche Zunahme in den nächsten Wochen auch hierzulande befürchtet.
(fd/apa)