Preiseingriffe: Ökonomen skeptisch
Strittiges Thema
(06.08.2025) Der Vorschlag von Finanzminister Markus Marterbauer, die Teuerung durch Preiseingriffe bei Lebensmitteln zu bekämpfen, hat mittlerweile auch einige Experten auf den Plan gerufen, die dem Vorschlag größtenteils mit Skepsis begegnen. Der WIFO-Experte Josef Baumgartner spricht etwa davon, dass die im Juli auf 3,5 Prozent gestiegene Inflation nicht an teuren Lebensmitteln liegt - sondern an den hohen Preisen für Haushaltsenergie.
Nicht einmal in Spanien wäre laut ihm so eine Preiskontrolle eingeführt, dort hätte man die Mehrwertsteuersätze gesenkt - das würde aber eher Vermögenden zu Gute kommen.
Auch Holger Bonin, Chef des Instituts für höhere Studien sagt, es sei fraglich, ob Mehrwertsteuersenkungen bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommen würden. Schließlich kämen auch Unternehmen durch Inflation und Kostensteigerungen unter Druck. Abgesehen davon käme eine Steuersenkung wegen der Budgetnöte des Staates ohnehin nicht in Frage, wie auch Marterbauer erklärte.
Die steigenden Lebensmittelpreise seien zudem kein österreichisches, sondern ein europäisches Problem: Durch die Maul- und Klauenseuche seien die Fleischpreise gestiegen, sagte Baumgartner. Kaltes Wetter und geringere Ernten verteuerten Obst und Gemüse, Ernteausfälle bei einzelnen Produkten wie Orangen und Kaffee seien auf den Klimawandel zurückzuführen, merkt Bonin an.
(FJ/APA)