Pride in Rom

Partei entzieht Unterstützung

(07.06.2023) Die von Rechtsparteien regierte italienische Region Latium mit der Hauptstadt Rom hat der jährlichen LGBT-Parade am kommenden Samstag in der Hauptstadt die Unterstützung entzogen, was die wütende Reaktion von Homosexuellen-Verbänden und Oppositionspolitikern hervorgerufen hat. Die Regionalregierung erklärte, sie könne die Veranstaltung "Roma Pride" nicht mehr wie bisher unterstützen, da die Organisatoren die in Italien illegale Leihmutterschaft öffentlich forderten.

Der Präsident der Region Latium, Francesco Rocca, wurde im Februar mit der Unterstützung von Rechtsparteien gewählt und ersetzte die frühere Mitte-Links-Regierung. Mario Colamarino, Sprecher der Parade, kritisierte, Rocca habe sich dem Druck der katholisch-konservativen Lobby gebeugt. Er erklärte, die Veranstalter würden sich seiner Entscheidung widersetzen, indem sie weiterhin das Logo der Regionalregierung verwenden würden.

+++ Trigger Warnung: Nackte Männer +++

Konservative katholische Verbände, die sich gegen Regenbogenfamilien und Schwangerschaftsabbruch einsetzen, begrüßten den Schritt der Region Latium und erklärten, sie würden die Regionalregierung "weiterhin beobachten", um zu verhindern, dass sie "zu einem Vehikel für Gender- und LGBT-Ideologie" werde. Die Region dürfe nicht diejenigen unterstützen, die sich für Leihmutterschaft, gleichgeschlechtliche Ehe, Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, freie Wahl des Geschlechts, sowie Gender-Projekte in Schulen aller Stufen einsetzen würden, betonte der katholische Verband Pro Vita. Roms sozialdemokratischer Bürgermeister Roberto Gualtieri erwiderte, die Stadt unterstütze weiterhin die Parade, die "wichtig für die LGBT-Gemeinschaft und alle Bürger ist, die gegen Diskriminierung kämpfen". Damit eskaliert der Streit um die Parade am Samstag.

Die Regierung der seit Oktober regierenden Premierministerin Giorgia Meloni hat die Bürgermeister angewiesen, die Registrierung von Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern zu stoppen. Ihre Regierungskoalition hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der sich vor allem gegen homosexuelle Paare richtet und darauf abzielt, Paare strafrechtlich zu verfolgen, die ins Ausland gehen, um ein Kind durch eine Leihmutter zu bekommen.

Leihmutterschaft ist in Italien illegal und wird mit Gefängnisstrafen von drei Monaten bis zu zwei Jahren und Geldstrafen von 600.000 Euro bis zu einer Million Euro geahndet. Der nun vorgelegte Gesetzentwurf zur Ausweitung der Strafverfolgung auf im Ausland in Anspruch genommene Leihmütter ist Teil der gesellschaftlich konservativen Agenda von Ministerpräsidentin Meloni, die sich selbst als Kämpferin gegen "Gender-Ideologie" und "LGBT-Lobby" bezeichnet.

(fd/apa)

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