Putin vor nächster Amtszeit
Deutlicher Sieg
(17.03.2024)
In Russland steht Präsident Wladimir Putin vor einer weiteren Amtszeit. Nachwahl-Befragungen zufolge kann der Amtsinhaber mit 87,8 Prozent der Stimmen rechnen, wie es am Sonntagabend in Moskau nach Schließung der Wahllokale hieß. Das russische Staatsfernsehen erklärte den 71-Jährigen auf Grundlage von Wählernachbefragungen mehrerer kremlnaher Institute bereits zum Sieger.
Würde sich Putin bei der Abstimmung, die weder als frei noch als fair galt, durchsetzen, käme das nicht überraschend. Offizielle Gegenkandidaten galten als Marionetten Moskaus, andere Kreml-Kritiker sitzen in Haft.
Tausende Menschen hatten am Sonntag in mehreren russischen Städten gegen Putin demonstriert, in dem sie sich gegen Mittag vor den Wahllokalen versammelten. Zu dieser stillen Form des Widerstands, der Aktion "Mittag gegen Putin", hatte die Opposition aufgerufen, damit Kreml- und Kriegsgegner auf ungefährliche Weise ihren Unmut über diese von Kritikern als undemokratisch eingestufte Wahl kundtun können. Trotzdem meldete das Bürgerrechtsportal OVD-Info mindestens 74 Festnahmen - die meisten davon in der Stadt Kasan.
In der Stadt Perm zündete eine 64-jährige Frau in einem Wahllokal Feuerwerkskörper und verletzte sich dabei selbst schwer. Sie habe die Explosion auf der Toilette des Gebäudes selbst herbeigeführt und sich dabei eine Hand abgerissen, berichtete der Telegram-Kanal "Baza" am Sonntagabend. Die regionalen Behörden bestätigten Medien zufolge einen Notfall in dem Wahllokal und teilten mit, dass die Frau ins Krankenhaus gebracht worden sei.
(FJ/APA)