Putin will antworten
IS Anschlag bestätigt
(25.03.2024) (update 19:30) Der russische Präsident Wladimir Putin hat "radikale Islamisten" für den Angriff in einem Konzertsaal bei Moskau verantwortlich gemacht. "Wir wissen, dass das Verbrechen von radikalen Islamisten begangen wurde", sagte Putin am Montag bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen. Aber die Schießerei passe in eine breitere Einschüchterungskampagne der Ukraine, ergänzte Putin demnach. "Diese Gräueltat ist möglicherweise nur ein Glied in einer Kette von Versuchen derjeniger, die sich seit 2014 durch die Hände des neonazistischen Kiewer Regimes im Krieg mit unserem Land befinden", sagte Putin. Maskierte Angreifer waren am Freitagabend in die Crocus City Hall im nordwestlich gelegenen Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatten dort nach russischen Angaben mindestens 137 Menschen getötet.
Entsprechende Zweifel wurden am Montag auch von der russischen Außenamtssprecherin Maria Sacharowa genährt. "Achtung - eine Frage an das Weiße Haus: Sind Sie sicher, dass es ISIS war? Könnten Sie darüber noch mal nachdenken?", schrieb Sacharowa am Montag in einem Beitrag für die Zeitung "Komsomolskaja Prawda". Die USA verbreiteten das Schreckgespenst des IS, um von ihren "Mündeln" in Kiew abzulenken. Sie ist natürlich eine enge Vertraute Putins und gehört zum inneren Kreis.
Wegen der Tat waren vier Tadschiken in Untersuchungshaft genommen worden. Drei der vier Verdächtigen hätten sich für schuldig erklärt, hieß es vom Gericht. Einer der Verdächtigen wurde in einem Rollstuhl in das Gericht gebracht. Ihm schien ein Auge zu fehlen. Ein anderer Verdächtiger trug einen Verband über dem rechten Ohr, ein weiterer wies ein blaues Auge auf und hatte ein zerrissenes Plastiksackerl um den Hals. Das Gesicht eines vierten Verdächtigen schien geschwollen zu sein und er konnte kaum die Augen offen halten. Indes werden Helfer geehrt.
Kreml-Sprecher Peskow wollte sich am Montag nicht zu den zahlreichen Berichten über Folterungen durch russische Sicherheitskräfte. Zu einem Journalisten, der auf die im Gerichtssaal deutlich sichtbaren Verletzungen der Männer und auf Foltervideos hinwies, sagte Peskow lediglich: "Ich lasse diese Frage unbeantwortet."
Drei Tage nach dem Terroranschlag wurden immer noch 97 Verletzte in Krankenhäusern behandelt. Das teilte die Leiterin der Gesundheitsverwaltung im Gebiet Moskau, Ljudmila Bolatajewa, am Montag mit. Die Patientinnen und Patienten seien über Kliniken der Hauptstadt und des Moskauer Gebiets verteilt. Die erlittenen Verletzungen seien unterschiedlich schwer, sagte sie russischen Nachrichtenagenturen zufolge.
(fd/apa)