'Aus' für Presse- und ZIB-Chefs

Nach Chats mit Schmid

(07.11.2022) Rainer Nowak stellt seine Funktionen als "Presse"-Chefredakteur und -Herausgeber aus eigener Entscheidung ruhend. Das teilte die Styria Media Group am Montag mit. Ausschlaggebend war ein Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Daraus geht hervor, dass er sich mit Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid bezüglich einer angestrebten Position in der ORF-Chefetage austauschte. Auch liegt eine anonyme Anzeige rund um wohlwollende Berichterstattung und Interventionen vor.

Die Styria Media Group hat aufgrund der Vorwürfe entschieden, eine interne Prüfung einzuleiten. Bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse führt Florian Asamer, stellvertretender Chefredakteur der "Presse", die Chefredaktion.

Konsequenzen auch beim ORF

ORF-TV-News-Chefredakteur Matthias Schrom tritt nach einer bekanntgewordenen Chat-Affäre "ab sofort seinen Urlaub an". Das teilte der ORF am Montag per Aussendung mit. Seine bisherige Stellvertreterin Eva Karabeg übernimmt interimistisch. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann bezeichnete die Optik der Chats als "verheerend" und ersuchte den Ethikrat um Prüfung.

Dennoch stehe die Glaubwürdigkeit der ORF-Nachrichten weiterhin außer Zweifel, meinte Weißmann. Denn: "Die ORF-Redakteurinnen und -Redakteure arbeiten weisungsfrei und einzig auf Basis von ORF-Gesetz und Redaktionsstatut. Ihre Berichterstattung war, ist und bleibt unbeeinflussbar, das liegt auch daran, dass die bisherige Amtsführung von Matthias Schrom fachlich unumstritten war."

In Erklärungsnotstand brachten Schrom Chats aus dem Frühjahr 2019, die aus einem Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hervorgehen. Dabei tauschte sich der damalige ORF 2-Chefredakteur mit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zur inhaltlichen Ausrichtung der ORF-Berichterstattung und Personalwünsche der FPÖ aus.

Strache missfiel ein "ZiB 24"-Bericht. Schrom reagierte darauf mit Zustimmung: "Das ist natürlich unmöglich." Zur inhaltlichen Ausrichtung der ORF-Sender schrieb er: "Es ist schon bei uns genug zu tun und jeden Tag mühsam, aber langsam wird's, und die, die glauben, die SPÖ retten zu müssen, werden weniger."

In einem Rundmail an TV-Redakteure und Führungskräfte des ORF räumte der seit 2020 als TV-News-Chefredakteur fungierende Schrom bereits ein, dass der im WKStA-Akt enthaltene Chat-Verlauf "zugegebenermaßen keine glückliche Außenwirkung" habe. Die Unterhaltung habe jedoch vor dem Hintergrund massiver Angriffe durch die FPÖ auf den ORF stattgefunden. "Die Aufrechterhaltung einer Gesprächsbasis zu einer Regierungspartei, die dem ORF nicht nur kritisch, sondern ablehnend gegenüberstand, war wichtig - vor allem, da Personalwünschen nie Rechnung getragen wurde", so Schrom.

Der ORF-Redaktionsrat sah das öffentlich-rechtliche Medienhaus durch die Chat-Auszüge vor wenigen Tagen "in eine mehr als unangenehme Situation" gebracht und forderte eine "ordentliche Aufarbeitung". Angemerkt wurde auch, dass es über die Amtsführung Schroms keine inhaltlichen Beschwerden gebe. "Das Investigativteam fühlt sich frei in der Arbeit und wird weder bei politisch heiklen Beiträgen, noch bei Recherchen behindert, die der Regierung nicht passen", so der Vorsitzender des ORF-Redakteursrats Dieter Bornemann.

(MK/APA)

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