Rammstein in der Krise

Vorwürfe nehmen kein Ende

(07.06.2023) Der Name der Band ist Provokation. Er geht auf die Air Base Ramstein zurück, wo 1988 während einer Flugschau 70 Menschen in einem flammenden Inferno starben. Mit dem zweiten "M" hat sich Rammstein nach eigenen Angaben schlicht verschrieben. Kaum ein skandalträchtiges Thema hat die Berliner Band um Till Lindemann in den fast 30 Jahren seit ihrer Gründung ausgelassen.

Mit dem Rücken zur Wand

Während viele Auseinandersetzungen in der Vergangenheit erst öffentlich ignoriert, dann abgetan oder weggelacht wurden, dürfte es damit nun nicht mehr getan sein. Mehrere Frauen haben in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - den Vorwurf des sexuellen Übergriffs gegen Rammstein-Frontmann Lindemann erhoben. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Teils wurde über die Verwendung von K. O.-Tropfen und anderen Substanzen spekuliert.

In einer Stellungnahme von Rammstein hieß es, die Vorwürfe hätten sie sehr getroffen und man nehme sie außerordentlich ernst. "Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass Ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne." Weiter hieß es in dem Schreiben: "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge." Auch die Band habe aber ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden.

Aus dem Umfeld der Band wird von gedrückter Stimmung, Nachdenklichkeit, ja "Schockstarre" berichtet. Mit den Münchner Konzerten als Auftakt des Deutschlandteils der Europatour steckt Rammstein in der Krise. Die als gigantische Spektakel konzipierten Konzerte sollen weiter laufen. Unklar scheint bei Beteiligten, wie die Band das bei dem Druck schaffen soll. Für die anstehenden Konzerte gibt es bereits Konsequenzen. In der sogenannten Row Zero, dem Sicherheitsbereich unmittelbar vor der Bühne, sollen keine Gästegruppen mehr sein. Dort waren seit vier Jahren jeweils am rechten und linken Bühnenrand kleine Gruppen meist sehr junger, häufig auffällig gekleideter Frauen zu sehen.

Aftershowpartys

Das Konzept für die Aftershowpartys sei ebenfalls geändert, heißt es im Umfeld der Band. Es solle nicht mehr zwei Partys geben - eine große für Fans und Band, eine kleine für Lindemann und Frauen. Künftig, wenn überhaupt, nur noch eine Feier nach den Konzerten. Für München gibt es noch unterschiedliche Angaben. Das neue Konzept werde auch Auswirkungen haben auf die Einladung für Rammstein-Fans, die bei solchen Gelegenheiten gern Selfies mit den Musikern schießen. Das sei nun "blöd für alle", wird Lindemann dazu zitiert.

Nicht in Berlin

Berlin indes hat am Mittwoch bei den Konzerten der Band in der deutschen Hauptstadt Aftershowpartys überhaupt verboten. "In Berlin wird es in den Liegenschaften, die ich verantworte, keine Aftershowpartys der Band Rammstein geben", teilte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) mit. Es gelte, die Ermittlungen abzuwarten, "aber die Vorwürfe wiegen so schwer, dass Schutz und Sicherheit der Frauen hier absoluten Vorrang haben". Die Berliner Auftritte sind am 15., 16. und 18. Juli und damit vor den Wiener Events angesetzt, die am 26. und 27. Juli im Happel-Stadion stattfinden sollen.

(fd/apa)

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