Rapper Murda verurteilt
Haft wegen Drogen-Texten
(19.04.2022) In der Türkei reicht es scheinbar schon über Drogen zu singen, um verhaftet zu werden. Der Rapper Murda ist in der Türkei zu einer Haftstrafe von über vier Jahren verurteilt worden. Ein Istanbuler Gericht hat den Niederländer mit türkischen Wurzeln wegen Verherrlichung von Drogenkonsum in seinen Texten schuldig gesprochen, sagte sein Anwalt am heutigen Dienstag und kündigte Einspruch an. Der 38-jährige Murda nannte das Urteil auf Instagram "sehr traurig. Für die jungen Leute, die meine Musik hören, Künstler generell, die sich frei ausdrücken wollen".
Murda, der sich aktuell in den Niederlanden aufhält, veröffentlicht Songs hauptsächlich auf Türkisch und ist einer der populärsten Rapper in der Türkei. Die Behörden stoßen sich demnach unter anderem an seinem Song "Eh Baba". Darin rappt Murda etwa "Ich habe einen Joint gedreht, angezündet. Mann, der hat mich geschüttelt".
Keine künstlerische Freiheit
In den vergangenen Jahren sind türkische Behörden immer wieder gegen Rapper und andere Kreative vorgegangen. Stimmen aus der Szene kritisieren das als starke Einschränkung der Kunstfreiheit unter der Regierung der islamisch-konservativen Partei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
(fd/apa)