Redeverbot in Öffis
Jetzt auch in Österreich?
(22.01.2021) Auf der Ferieninsel Mallorca ist es bereits Realität, in Deutschland wird gerade darüber nachgedacht und debattiert - ist es auch bald in Österreich soweit, dass wir uns Gedanken über ein Sprechverbot im öffentlichen Nahverkehr machen müssen?
Bund und Länder unseres Nachbarn Deutschland diskutieren bereits über mögliche weitere Einschränkungen für Fahrgäste beim Benutzen von Bus und Bahn. Behörden und Verkehrsbetriebe haben besonders das Risiko einer Corona-Ansteckung durch beim Sprechen freigesetzte Aerosole im Visier und erhoffen sich durch weniger Kommunikation eine verringerte Anzahl an Infektionen.
Der Vorschlag des "Sprechverbots", ganz nach dem Vorbild Spaniens, kommt vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), welcher der FFP2-Maskenpflicht hingegen kritisch gegenüber steht. Auch Ingo Wortmann, Chef der Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) spricht sich für das angedachte Verbot aus: "Beim Sprechen stoßen Menschen viele Aerosole aus, es ist im Hinblick auf eine Übertragung des Coronavirus ähnlich gefährlich wie Husten." Er glaubt, so könne man den Fahrgästen mehr Schutz bieten und appelliert auch an deren Eigenverantwortung.
Wird Sprechen in Öffis tatsächlich als Corona-Risiko eingestuft und erwarten uns bald ganz ähnliche Einschränkungen? Gegenüber der Tageszeitung Heute gab ein Sprecher der Wiener Linien bekannt, dies sei "bei uns undenkbar".
(JK)