Regenbogenfahnen-Verbot
Scharfe Kritik an ESC
(08.05.2025) Beim kommenden Eurovision Song Contest sind den auftretenden Acts politische Botschaften verboten. Darunter fällt neuerdings auch die Regenbogenflagge. An dieser Entscheidung wird scharfe Kritik geübt. Seit nun mehreren Jahren ist der ESC bei der LGBTIQ-Gemeinschaft beliebt. Das Event verkörpert Botschaften wie Toleranz und Solidarität über Grenzen, Geschlechter und sexuelle Orientierung hinweg. Dieses Jahr soll es jedoch einzig im Publikum weiterhin erlaubt sein, Regenbogenflaggen zu schwenken. Nach einer Regelverschärfung bezüglich politischer Botschaften ist es den auftretenden Acts nunmehr verboten, auf der Bühne mittels Regenbogenflagge ihre Verbundenheit mit der LGBTIQ-Gemeinschaft zu zeigen.
Noch letztes Jahr gewinnt der sich als nonbinär definierende Künstler Nemo den ESC Pokal für die Schweiz. Passend dazu posiert er mit einer Nonbinary-Flagge stolz vor den Kameras. Nun soll es den Künstler*innen einzig erlaubt sein, mit ihrer Landesflagge aufzutreten.
Grund für die Regeländerung der veranstaltenden Europäischen Rundfunkunion (EBU) soll weniger die LGBTIQ-Gemeinschaft sein, sondern die letztjährige hitzige Debatte über den Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen. "Eurovision braucht keine Flagge, um seine Verbundenheit mit der LGBTIQ-Gemeinschaft zu demonstrieren und zu feiern", sagt ESC-Direktor Martin Green bei einer Pressekonferenz. Zahlreiche Organisationen der LGBTIQ-Gemeinschaft kritisieren die Entscheidung des ESC und sprechen von einem "Schlag ins Gesicht". Mit der Regeländerung möchte die EBU offenbar auch verhindern, dass Palästina-Solidaritätsflaggen geschwenkt werden. Ein ausdrückliches Verbot für diese Flaggen besteht jedoch nicht.
(LaS)