Salmonellen auch in AUT

Ferrero-Kinder-Schokolade

(12.04.2022) Besser heuer auf Kinder-Schokolade-Eier verzichten. Sicher ist sicher. Auch in Österreich sind nun Fälle bekannt geworden, die mit dem Salmonellen-Ausbruch in einem Werk des Süßwarenkonzerns Ferrero in Belgien in Verbindung stehen: Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gab am Dienstag bekannt, dass laut einer Analyse der AGES-Referenzzentrale für Salmonellen zwischen Jänner und März aller Voraussicht nach sechs Personen, davon fünf Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, mit demselben Salmonellenstamm infiziert waren.

AGES

Bei fünf Isolaten sind die genetischen Untersuchungen bereits abgeschlossen, bei einem Fall laufen die abschließenden Untersuchungen noch, berichtete die AGES, die inzwischen vom Gesundheitsministerium mit der Abklärung des bundesländerübergreifenden lebensmittelbedingten Krankheitsausbruches beauftragt worden ist. Der Salmonellen-Ausbruch rund um Schoko-Produkte von Ferrero hängt nach Angaben von EU-Behörden möglicherweise mit der Verarbeitung von Buttermilch im betroffenen Werk in Belgien zusammen.

Buttermilch schuld?

Bei eigenen Kontrollen des Fabrikbetreibers in Arlon sei das Bakterium Salmonella Typhimurium im Dezember 2021 in einem Buttermilch-Tank entdeckt worden, teilte die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Dienstag zu ihren laufenden Untersuchungen mit. Das Unternehmen habe Hygienemaßnahmen umgesetzt und Probenahme und Tests der Produkte und des Verarbeitungsumfelds verstärkt. Nach negativen Salmonellen-Tests habe es die Schokoladenprodukte dann in ganz Europa und weltweit vertrieben.

Multi-Resistenter-Stamm

ECDC und die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA schrieben in einer gemeinsamen Bewertung des Ausbruchs, dass bis Freitag vergangener Woche 119 bestätigte und 31 Verdachtsfälle in insgesamt zehn europäischen Ländern - noch ohne Österreich - registriert worden seien. Der Salmonellenstamm (multi-resistente S. Typhimurium monophasisch MLVA 3-11-14-NA-0211 Sequenztyp 34) steht in Zusammenhang mit Produkten der Marke Ferrero Kinder-Schokolade, die in Belgien in Arlon hergestellt wurden. Die erste positive Probe sei am 21. Dezember in Großbritannien genommen worden, wo Mitte Februar dann eine Häufung von Infektionsfällen gemeldet worden sei.

Produktion gestoppt

Die belgische Aufsichtsbehörde Afsca hatte am Freitag die Produktion von Ferrero in einer Fabrik in Belgien vorerst gestoppt. Die belgische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Unternehmen. Zuvor waren Hunderte Salmonellen-Fälle in ganz Europa mit dort produzierten Süßigkeiten in Verbindung gebracht worden. Auch Australien hatte vorige Woche in Belgien gefertigte Kinder-Produkte zurückgerufen.

Produkt-Rückruf

Kurz vor Ostern hat der Süßwaren-Hersteller Ferrero auch in Neuseeland wegen möglicher Salmonellen-Gefahr zahlreiche Produkte zurückgerufen. Die Behörde für Nahrungsmittelsicherheit ordnete am Dienstag an, in dem Pazifikstaat alle in Belgien hergestellten Kinder-Erzeugnisse vom Markt zu nehmen. Der Rückruf umfasst in diesem Werk hergestellte und auf dem Markt befindliche Produkte von Kinder Überraschung (Maxi), Kinder Schokobons (White), Kinder Mini Eggs, Kinder (Maxi) Mix und Kinder Happy Moments. Da aktuell keine dieser Ferrero Produkte mehr im Handel zu finden sein sollten, wird seitens der Gesundheitsbehörden nochmals dringend darauf hingewiesen, eingekaufte Produkte keinesfalls zu essen, schrieb die AGES am Dienstag.

(fd/apa)

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