SBG: Mord und Suizid

Ehepaar tot Kinder als Waisen

(08.08.2023) Im Salzburger Flachgau ist eine 35-jährige Frau in ihrer Wohnung tot aufgefunden worden. Die Polizei geht davon aus, dass sie von ihrem Ehemann mit einem stumpfen Gegenstand getötet wurde. Der 41-Jährige hat sich danach das Leben genommen. Die beiden österreichischen Staatsbürger hinterlassen zwei minderjährige Kinder, die sich zum Tatzeitpunkt bereits bei Angehörigen der Familie befanden. Das Tatmotiv war zunächst noch völlig unklar.

Durch Suizid Polizei alarmiert

Ein 41-Jähriger hat an einem öffentlichen Ort in der Stadt Salzburg Selbstmord begangen. Polizeibeamte haben daraufhin versucht, die Witwe vom Ableben ihres Mannes zu informieren. Da die 35-Jährige aber nicht zu erreichen war, haben die Beamten die Wohnung des Paares in Lamprechtshausen im Flachgau aufgebrochen.

Hans Wolfgruber von der Polizei Salzburg:

"Im Schlafzimmer der Wohnung haben die Polizistinnen und Polizisten dann die Leiche der 35-Jährigen im Bett liegend aufgefunden. Sie dürfte durch stumpfe Gewalteinwirkung ums Leben gekommen sein."

Beziehungstat wahrscheinlich

"Es deutet vieles auf eine Beziehungstat hin", erklärte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Salzburg am Dienstagnachmittag gegenüber der APA. Der Ehemann hat an einem öffentlichen Ort in der Stadt Salzburg Suizid verübt. Eine Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden. Das Landeskriminalamt Salzburg ermittelt wegen des Verdachtes des Mordes an der 35-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft Salzburg ordnete die Obduktion der beiden Toten an.

"Polizeilich unbekannt"

Das Ehepaar sei "polizeilich unbekannt" gewesen, wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion auf APA-Anfrage erklärte. "Der Polizei waren keine Auffälligkeiten bekannt. Die Ermittlungen zu Motiv und Hintergrund der Tat laufen auf Hochtouren." Dazu würden auch das persönliche Umfeld der Verstorbenen und die Nachbarn befragt. Primär werde in alle Richtungen ermittelt. Ein Abschiedsbrief wurde bisher nicht gefunden. Der Ehemann ist ein gebürtiger Flachgauer, die Frau stammt aus der Stadt Salzburg.

Große Betroffenheit

"Wir sind tief betroffen über den 16. mutmaßlichen Femizid in diesem Jahr. Österreich ist weiterhin ein Land der Frauenmorde", erklärte Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, in einer Aussendung. 16 Femizide und 32 Mordversuche habe es 2023 in Österreich laut der Statistik des Vereins Autonome österreichische Frauenhäuser (AÖF) bis jetzt gegeben. Täter sei meist der (Ex-)Partner.

Männergewalt an Frauen

Männergewalt an Frauen habe System, aber dieses werde geduldet, "ja sogar totgeschwiegen", kritisierte Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF und stv. Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. Österreich wolle offensichtlich Frauen nicht schützen. Rösslhumer bezeichnete die Maßnahmen der Regierung als zahnlos. "Wir nehmen die Wucht der Männergewalt an Frauen nicht mehr hin und fordern einen radikalen Wandel mit einem ganzheitlichen Gleichstellungs- und Gewaltpräventionsansatz, der nicht unter 250 Millionen Euro jährlich zu bewältigen ist." Die Forderungen des AÖF nach einem eigenen Krisenstab und umfassenden Investitionen in den Gewaltschutz würden seit Langem auf dem Tisch liegen.

Mehr Gewaltschutz

Salzburgs SPÖ-Frauensprecherin Karin Dollinger meldete sich ebenfalls kritisch zu Wort. "Solche unfassbaren Tragödien können vermieden werden, wenn der Gewaltschutz endlich strukturell verbessert und mehr Geld zur Verfügung gestellt würde."

Du brauchst Hilfe?

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

(mc/fd/apa)

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