Schneemassen in Österreich

(02.02.2014) 19:40 Die Lage in den Schneeregionen entspannt sich zunehmend, auch einige Bahnstrecken sind wieder offen. Gesperrt bleibt allerdings die Tauernbahn, die Kärnten mit Salzburg verbindet. Eine Lawine droht dort, die Bahnstrecke zu verschütten.

Laut den ÖBB gibt es morgen möglicherweise einen ersten Versuch einer kontrollierten Sprengung, so Sprecher Christoph Posch:

"Wenn es die Flug-Situation morgen erlaubt, wird es vom Bundesheer einen Überflug geben. Dann wird versucht, eine die Bahnstrecke gefährdende Lawine abzusprengen. Wenn das gelingt, ist die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auf der Tauernbahn durchaus möglich."

Morgen Vormittag werden die lokalen Lawinenkommissionen über das weitere Vorgehen beraten - etwa ob Lawinen kontrolliert gesprengt oder Zufahrten wieder geöffnet werden können.

18:00 Einige Täler sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. Zum Beispiel das Defereggental in Osttirol. Seit Tagen wartet dort eine 92-jährige, bettlägerige Frau auf ihre Pflegerin, die wegen der Schneemassen nicht zu ihrer Patientin gelangen konnte. Heute ist es endlich gelungen, medizinische Hilfe einzufliegen. Franz Hopfgartner, Bürgermeister der Gemeinde Hopfgarten in Defereggen sagt gegenüber KRONEHIT:

"Bei unserem heutigen Versorgungsflug hatten wir einen Flugarzt mit. Er hat die Frau begutachtet und befunden, dass sie sich in einem sehr guten und stabilen Zustand befindet. Es ist nicht notwendig, die Frau auszufliegen."

Der Bürgermeister beruhigt im Interview weiters, dass sich viele Talbewohner vorsorglich mit Lebensmitteln eingedeckt haben. Die Einwohner seien gut für solche Fälle vorbereitet.

16:00 Aufgrund der angespannten Lage bleiben am morgigen Montag Schulen geschlossen. Betroffen davon sind laut Landesschulrat alle Pflichtschulen in Osttirol, in den Kärntner Bezirken Hermagor und Spittal an der Drau sowie in den Gemeinden Bad Bleiberg und Nötsch im Bezirk Villach-Land.

14:00 In Kärnten sind zahlreiche Bäume unter den schweren Schneemassen umgestürtzt und haben Stromleitungen beschädigt. Zwischenzeitig sind über 3.000 Haushalte ohne Strom gewesen. Derzeit müssen noch etwas mehr als 1.000 ohne Strom auskommen.

Im Kampf gegen die Schnee ist nun auch das Bundesheer ausgerückt. Oberstleutnant Peter Barthou sagt im KRONEHIT-Interview:

"Wir stehen in Kärnten und in Osttirol im Einsatz. In beiden Fällen ist das vorangige Ziel, Hausdächer und öffentliche Gebäude freizuschaufeln. In Osttirol etwa ist seit Samstag Nachmittag das Lienzer Jägerbataillon im Einsatz. Heute Sonntag sind 150 Soldaten am Lienzer Talboden und in Lavant unterwegs."

12:00 Die halbe Steiermark ist ein einziger Eislaufplatz! Die Glatteissituation bleibt dramatisch. Regenfälle in Verbindung mit Minusgraden sind daran schuld. In der Süd-, Ost- und Weststeiermark sind an diesem Wochenende an die 2000 Feuerwehrleute im Einsatz. Es gilt vor allem, von der Straße geschlitterte Autos zu bergen. Besonders schlimm war es heute früh, sagt Oliver Wutti von der Landeswarnzentrale Steiermark:

"Es war eine richtig dicke Eisschicht auf den Straßen. Als wir heute in den Dienst gefahren sind, waren die Straßen mit einer bis zu einen Zentimeter dicken Eisschicht überzogen. Die Gefahr wird bis in die Abendstunden anhalten. Ab Mitternacht sollte es besser werden."

10:00 Einige Täler sind nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten: das Villgraten- und das Defereggental in Osttirol sowie das Lesachtal in Kärnten. Man hofft, heute Erkundungsflüge mit dem Hubschrauber durchführen zu können. Bis zur Öffnung der Straßen wird es aber noch dauern. Die seit Tagen eingeschlossenen Talbewohner kommen mit der Situation gut zurecht. Franz Guggenberger, Bürgermeister der Gemeinde Lesachtal:

"Lebensmittel sind noch ausreichend vorhanden. Es gibt zwar einige Engpässe zum Beispiel bei Milch oder Brot, vor allem in Gastronomiebetrieben. Aber man kann sich mit Ersatzlebensmitteln noch ganz gut helfen."

Sonntag, 2. Februar 2014 08:00 Weiterhin keine Entspannung der Wetterlage in Österreich! Vor allem in Kärnten und Osttirol bleibt die Situation extrem kritisch. Heute soll es ja weiter schneien und in den Tälern regnen. Die Folge: noch höhere Lawinengefahr und Glatteis! Gestern sind ja auch 330 Soldaten und Soldatinnen des Österreichischen Bundesheeres ausgerückt um den Einsatzkräften beim Kampf gegen die Schneemassen zu helfen. Für heute sind weitere Einsätze geplant.

19:40 Mittlerweile sind wieder alle Kärntner Haushalte an das Stromnetz angeschlossen. Aber die Lage in den betroffenen Regionen bleibt weiterhin angespannt. Bis morgen sollen erneut 50 Zentimeter Neuschnee fallen. Experten rechnen erst ab Montag mit einer Entspannung. Unterdesse zeigt sich, dass auch in Salzburg die Schneesituation kritisch ist. Bei einem Lawinenabgang im Pongau sind heute Mittag zwei Skitourengeher verschüttet worden. Beide konnten schwer verletzt geborgen werden.

16:30 Nach einer Krisensitzung heute Vormittag hat der Kärntner Katastrophenschutz die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich unbedingt an die Anweisungen der Behörden zu halten. SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser warnt die Kärntner eindringlich davor, sich leichtfertig zu verhalten. Im KRONEHIT-Interview sagt Kaiser:

"In der aktuellen Situation gibt es vor allem ein großes Problem: die Lawinengefahr. Wir haben Lawinenwarnstufe fünf, das ist die höchste Warnstufe, die es gibt. Man muss daher höchste Vorsicht walten lassen. Ich appelliere auch auf diesem Weg an die Bevölkerung, wirklich nur dringend notwendige Fahrten auf sich zu nehmen und wirklich vorsichtig zu sein, wenn man im Gelände unterwegs beziehungsweise außerhalb der eigenen vier Wände ist."

13:00 Traurige Nachricht aus Tirol! Das Schneechaos hat bereits das dritte Todesopfer gefordert. Im Zillertal ist ein 39-jähriger Tourengeher von einer Lawine verschüttet worden. Der Mann wurde gestern bereits vermisst gemeldet. Bergretter haben dann bis in die frühen Morgenstunden nach dem 39-Jährigen gesucht, ohne Erfolg. Heute ist der Tourengeher dann rund 70 Zentimeter unter den Schneemassen entdeckt worden. Für ihn ist jede Hilfe zu spät gekommen.

11:30 Die extremen Wetterbedingungen machen weiter Probleme. In Kärnten sind immer noch 1.500 Haushalte ohne Strom! In der Nacht haben Schneeregen und Regen ja dazu geführt, dass etliche Bäume unter dem schweren Schnee umgeknickt und auf Strommasten gekracht sind. Das hat bis in die Morgenstunden vielen Leitungen den Garaus gemacht. Am Vormittag hat sich die Lage etwas entspannt. Allerdings: Bis wirklich alle wieder Strom haben, kann es noch den ganzen Tag dauern, die Reparaturarbeiten gestalten sich nämlich extrem schwierig. Robert Schmarantz vom Energieversorger Kelag:

"Eine große Herausforderung ist, überhaupt zu den Störstellen hinzukommen, weil ja doch viele Straßen gesperrt sind. Das heißt, wir müssen uns zum Teil durch hohen Schnee zu den Störstellen vorkämpfen. Dann ist es aber Standardangelegenheit diese Bäume herunter zu schneiden. Oftmals sind Leiterseile oder Masten gebrochen. Diese gilt es dann entsprechend zu reparieren"

Samstag, 1. Februar 2014 8:44 Im Südwesten Österreichs geht der Kampf gegen die Schneemassen unermüdlich weiter. Teilweise mit Erfolg. In Kärnten sind die Orte Heiligenblut und Amlach ab sofort wieder erreichbar. Auch das Bundesheer bringt sich in Stellung: Über 1200 Soldaten in Kärnten und Osttirol helfen bei der Schneeräumung. Kurzfristig könnten aus den Bundesländern 2700 weitere Kräfte bereitgestellt werden. Eine leichte Besserung gibt es im Bahnverkehr in Kärnten: Die Strecke zwischen Klagenfurt, Villach und Spittal ist wieder frei. Weiter dramatisch bleibt die Lawinensituation.

18:00 Das Bundesheer macht sich für den Schnee-Einsatz bereit. Hubschrauber und 1.200 Soldaten rüsten sich für den Hilfseinsatz im Südwesten Österreichs. Denn eine Entspannung der gefährlichen Wetterlage ist noch nicht in Sicht. Es soll noch weiter schneien, gleichzeitig wird es aber milder. Der Schnee wird dadurch schwer und könnte auf die Stromleitungen drücken, was wiederum Stromausfälle auslösen würde. Auch die Lawinengefahr dürfte noch weiter steigen.

15:15 In Kärnten schneit es nach wie vor in vielen Regionen stark, in einigen Gemeinden besteht akute Lawinengefahr! In einigen Ortsteilen von Großkirchheim im Bezirk Spittal wurde sogar eine Ausgangssperre verhängt, auch rundherum gibt es zahlreiche Fahrverbote. Man sei derzeit hilflos, meint der Bürgermeister von Großkirchheim Peter Suntinger:

“Es wird kein Hubschrauber fliegen können, gar nichts. Wir können nur abwarten bis sich die Situation verbessert und bis sich die Schneemassen ein bisschen setzen. Dann wird sich alle zwei Stunden die Lawinenkommission zusammensetzen und die Situation neu beurteilen. Wir werden dann sehen, wie die weitere Vorgehensweise ausschauen kann.“

14:00 Auch in Kärnten ist die Lage weiterhin dramatisch: Die Lawinenwarnstufe wird auf fünf erhöht – zum ersten Mal seit Jahren! Vor allem im Raum Bad Bleiberg ist die Lawinengefahr extrem hoch, viele Häuser mussten schon evakuiert werden. Nach wie vor schneit es in etlichenen Regionen stark, in vielen Gemeinden besteht akute Lawinengefahr! In Großkirchheim im Bezirk Spittal musste sogar in einigen Ortsteilen eine Ausgangssperre verhängt werden, auch rundherum gibt es zahlreiche Fahrverbote.

12:30 Die Schneelage in Osttirol spitzt sich immer weiter zu und hat schon zwei Menschen das Leben gekostet! Eine Lawine hat ein Räumfahrzeug verschüttet, der Lenker konnte nur mehr tot geborgen werden. Und in Thurn ist ein Bauer in einen Bach gestürzt, auch er hat nicht überlebt.

Die Neuschneemassen haben heute bereits zu zwei tödlichen Unfällen in Osttirol geführt. In Innervillgraten verschüttet eine Lawine ein Räumfahrzeug. Für den 63-jährigen Lenker kommt jede Hilfe zu spät. In Thurn stürzt ein 38-jähriger Bauer in einen Bach und stirbt. Johann Gatterer von der Polzei:

“In Thurn wollte ein 38-jähriger Mann in unmittelbarer Nähe von seinem Wohnhaus eine Verklausung lösen. Der Zauchenbach fließt dort vobei. Bei dieser Arbeit ist er von Wasser und Schnee mitgerissen worden. Feuerwehr und Bergrettung konnte den Mann schließlich bergen.“

Etliche Täler sind von der Außenwelt abgeschnitten. Mitten in der Bezirkshauptstadt Lienz sind Menschen auf Skiern unterwegs.

KRONEHIT-Hörer Christian Brandstätter aus Lienz: "Es schneit seit gestern. Mittlerweile haben wir 40-50cm Neuschnee. Keiner kommt mehr mit dem Schneeschieben nach. Die Fußgänger müssen auf der Bundesstraße gehen. Auch ich habe auf der Bundesstraße zur Arbeit gehen müssen. Alle arbeiten und befreien ihre Autos. Jeder versucht, die Schneemassen wegzubekommen."

KRONEHIT-Hörerin Carina Buchbacher aus Lienz: "Die Schulen sind geschlossen. Es ist bei der Bezirkshauptmannschaft, zwei Straßen weit weg von mir, eine Fahrspur frei. Da kommen nur Autos durch, keine Busse, gar nichts. Das Villgratental ist gesperrt, weil eine Lawine abgegangen ist. Sämtliche Taxistellen haben den Dienst heute eingestellt. Es geht also gar nichts mehr, glaube ich."

10:29 Die ÖBB haben jetzt eine Reisewarnung für ganz Kärnten und Osttirol ausgegeben. Aus Sicherheitsgründen sollte niemand mehr Reisen mit der Bahn antreten, heißt es. Das Bundesheer wird ab Mittag im Einsatz stehen, um zu helfen. Die ÖBB haben mittlerweile einen Krisenstab, der sich um die angespannte Situation kümmert. In Villach warten Fahrgäste teilweise stundenlang auf eine Weiterreise. Ab Mittag wird der Bahnreiseverkehr auf der Tauernstrecke eingestellt.

09:43 Der Winter schlägt jetzt mit voller Wucht zu! Kärnten und Tirol kämpfen mit Neuschneemassen, teilweise hat es über einen Meter geschneit. In den Bezirken Hermagor und Spittal in Kärnten bleiben viele Schulen heute geschlossen. In Irschen in Spittal ist vor kurzem auch eine Lawine auf ein Haus niedergegangen. Die Lawine hat sich durch das Badfenster ins Haus hineingedrückt, die Glasscherben haben einem Mann das Gesicht zerschnitten. In vielen Orten in Kärnten ist wegen des Schnees auch der Strom ausgefallen. Umgeknickte Bäume haben Stromleitungen beschädigt. Auch der Zugverkehr ist teilweise eingeschränkt.

Wegen der Schneemassen sind heute zahlreiche Schulen im Kärntner Bezirk Hermagor geschlossen. Keine Schule gibt es in den Gemeinden Dellach im Gailtal, Kötschach Mauthen und Lesachtal. Die Bezirkshauptmannschaft rät zudem allen, die keinen sicheren Schulweg haben, zuhause zu bleiben. In Hermagor sind seit gestern 80 Zentimeter Neuschnee gefallen. Ende ist keines in Sicht. Aich in Spittal sind zahlreiche Schulen geschlossen. In Wien und Niederösterreich läuten unterdessen für rund 430 000 Schüler die Schulglocken zum letzten Mal für eine Woche. Die erste Staffel der Semesterferien beginnt. Verkehrsexperten rechnen mit dichtem Verkehr – Viele drängen schon heute in die Skigebiete. Zudem beginnen auch die Ferien in vier deutschen Bundesländern, Teilen Tschechiens, in Polen und der Schweiz. Außerdem endet für die Studenten das Wintersemester.

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