Anschlag in Wien
Innenstadt meiden
(02.11.2020) Österreich wird von einem Terroranschlag erschüttert. Eine Zivilperson wurde von den Attentätern getötet, mehrere weitere Passanten und ein Polizist wurden schwer verletzt, ehe einer der Täter von der Polizei gestellt und erschossen wurde. 15 Verletzte wurden in die Spitäler eingeliefert. Laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) ist der Einsatz auch in der Nacht noch im Laufen. Nehammer appellierte an die Bevölkerung daheim zu bleiben. Einer der sechs Tatorte war nahe der jüdischen Synagoge.
Dort, in der Seitenstettengasse, fielen erste Schüsse. In einem "zeitlichen Zusammenhang", so die Polizei, gab es dann Vorfälle an weiteren fünf Innenstadtorten, alle in räumlicher Nähe zum Ausgangspunkt.
Die weiteren Orte waren nach Angaben von Harald Sörös, Sprecher des Innenministeriums, der Morzinplatz, das Salzgries, der Fleischmarkt, der Bauernmarkt und der Graben.
Es wurden mehrere Täter verhaftet, es sollen aber auch noch welche auf der Flucht sein.
Der Innenminister appellierte an die Bevölkerung daheim zu bleiben und die Straßen in der Bundeshauptstadt zu meiden. Es gebe in Wien keine regionale Eingrenzung der Gefahr.
Das Innenministerium appellierte wie schon die Wiener Polizei an die Bevölkerung: "Wenn Sie zuhause sind, bleiben Sie zuhause." Wer unterwegs ist, solle sichere Räume nicht verlassen bzw. versuchen, einen sicheren Raum aufzusuchen, wurde dringend geraten.
Die Wiener Polizei und das Innenministerium bitten, KEINE Fotos und Videos in den Sozialen Netzwerken hochzuladen. Diese sollen aber der Polizei zur Verfügung gestellt werden, und zwar unter folgendem Link: upload.bmi.gv.at
+++
15 Opfer der Attacke wurden in Wiener Spitäler eingeliefert, sagte Christoph Mierau, Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes, auf APA-Anfrage. Mindestens sieben dieser Personen seien schwer verletzt. +++
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist laufend in Krisensitzungen und hat bereits mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und allen Parteichefs telefoniert. Das teilte das Bundeskanzleramt Montagabend mit.
+++ Bei der Attacke in der Wiener Innenstadt sind auch Helfer aus Niederösterreich im Einsatz. Das Rote Kreuz habe zehn Rettungswagen und fünf Notarzteinsatzfahrzeuge entsandt, teilte Andreas Zenker, Sprecher der Landesorganisation, der APA mit. Landesrettungskommandant Werner Kraut sei ebenfalls ausgerückt. +++
+++ Bei der Terrorattacke in der Wiener Innenstadt hat es mehrere Tote und Verletzte gegeben. Das bestätigte der Sprecher der Wiener Berufsrettung, Daniel Melcher, der APA. "Zahlenmäßig eingrenzen können wir das noch nicht, wir sind noch dabei, uns einen Überblick zu verschaffen." +++
+++ Innenminister Karl Nehammer hat heute Abend nach mehreren Schießereien in der Wiener Innenstadt von einem "augenscheinlichen Terroranschlag" gesprochen. Derzeit gingen die Einsatzkräfte von mehreren Tätern aus. Nehammer bestätigte gegenüber der "ZIB2", dass es mehrere Verletzte gegeben habe, auch Tote seien darunter.
Die Spezialkräfte arbeiteten unter Hochdruck daran, die Täter auszuschalten. Laut ersten Informationen würden diese über Langwaffen verfügen. Nehammer appellierte an die Bevölkerung, zuhause zu bleiben und öffentliche Plätze zu meiden. "Falls sie sich in einem Lokal befinden, bleiben sie darin", appellierte der Innenminister.
Zu einer angeblichen Geiselnahme wollte der Innenminister nichts sagen und bat um Verständnis für den laufenden Einsatz. +++
+++ In mehreren Medien haben sich Augenzeugen gemeldet. "Es hat sich nach Krachern angehört", schilderte ein Augenzeuge, der anonym bleiben wollte, in einer Sonderausgabe der Zeit im Bild (ORF). "Dann hat man gemerkt, das sind Schüsse. Dann sah man eine Person die Seitenstetten herunterlaufen, (der hat) mit einer automatischen Waffe wild geschossen. Der ist dann abgebogen, hinunter, beim (Lokal) 'Roter Engel' von dort in Richtung Schwedenplatz. Er hat dort wild weitergeschossen. Dann kam die Polizei und hat geschossen." +++
+++ Auf oe24-TV berichteten Augenzeugen von "mindestens 50 Schüssen". Es waren Bilder von mindestens einem Verletzten zu sehen, der vor einem Lokal blutend am Boden lag und versorgt wurde. +++
(APA/mt/gs)