Schweinepest in Spanien

Schafpocken in Griechenland

(03.12.2025) Südeuropa steht unter Druck: Gleich zwei schwere Tierseuchen versetzen die Landwirtschaft in Spanien und Griechenland in Alarmbereitschaft – und bedrohen Exporte im Milliardenwert.

Spanien: Schweinepest-Ausbruch

Zum ersten Mal seit über 30 Jahren wurde in Spanien wieder Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen. Neun verendete Wildschweine im Naturpark Collserola bei Barcelona reichen aus, um ein ganzes Land in Sorge zu versetzen.

Milliardenverlust befürchtet

Denn Spanien ist Europas Schweinefleisch-Gigant: 24 Prozent der gesamten EU-Produktion, weltweit Platz drei hinter China und den USA. 2023 wurden Exporte im Wert von 8,8 Milliarden Euro verzeichnet. Seit dem Ausbruch haben rund 20 Länder – darunter Kanada, Japan, Brasilien, Mexiko – sämtliche Importe gestoppt. China und Großbritannien akzeptieren nur noch Ware aus Regionen außerhalb Barcelonas.

Gebiete abgeriegelt

Obwohl Hausschweine bislang nicht betroffen sind, steht die Branche unter enormem Druck. Vermutet wird, dass weggeworfene Essensreste von Wanderern die Infektion verursacht haben könnten. Bestätigt ist das jedoch nicht. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wurde ein 20-Kilometer-Gebiet abgeriegelt. Über 400 Einsatzkräfte, unterstützt von Drohnen und Spürhunden, suchen nach infizierten Tieren und desinfizieren die Region. Landwirtschaftsminister Luis Planas versichert: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Virus auszurotten.“

Während Spanien um Schweine sorgt, kämpft Griechenland mit einem massiven Ausbruch der Schaf- und Ziegenpocken. Für Menschen ungefährlich, für Tiere jedoch tödlich – und für die Landwirtschaft ein Desaster. Bereits 417.000 Schafe und Ziegen wurden gekeult, rund 4 bis 5 Prozent des Gesamtbestands. Der wirtschaftliche Druck ist enorm: Griechenland exportiert Feta im Wert von 785 Millionen Euro pro Jahr. Erste Molkereien klagen bereits über Milchmangel. Seit August 2024 breitet sich das Virus in mehreren Regionen aus, inzwischen wurden über 1.700 Fälle registriert.

Weil die Regierung Massenimpfungen verbietet – aus Angst, dass Griechenland als Endemiegebiet eingestuft wird und Exporte einbricht – suchen Bauern nach anderen Wegen.

Zollbeamte deckten bereits mehrere Schmuggelfälle auf:

  • 1.200 Dosen des türkischen Impfstoffs Poxdoll
  • weitere 8.000 Dosen Ende November

Inoffiziellen Schätzungen zufolge könnten bis zu eine Million Tiere illegal geimpft worden sein.

Das Problem: Geimpfte Tiere lassen sich serologisch nicht von infizierten unterscheiden. Das macht die Krankheitsüberwachung fast unmöglich.

Regierung und Landwirte in der Kritik

Der Regierung wird vorgeworfen:

  • zu spät reagiert zu haben
  • das wissenschaftliche Komitee erst 14 Monate nach den ersten Fällen eingerichtet zu haben
  • zu wenig Personal in den Veterinärbehörden

Den Landwirten wiederum wird mangelnde Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen vorgehalten. Auch in Bulgarien und Rumänien wurden bereits Fälle gemeldet – ein gesamteuropäisches Problem. Ob spanisches Schweinefleisch oder griechischer Feta: Beide Länder stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Die Tierseuchen gefährden nicht nur Tiere und Betriebe, sondern ganze Wirtschaftszweige, die für Europa von zentraler Bedeutung sind. Die kommenden Wochen entscheiden, ob die Maßnahmen wirken – oder ob Südeuropa auf einen noch größeren wirtschaftlichen Schaden zusteuert.

(fd/apa)

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