Schweinepest wütet in Italien
Rote Zone in Rom verhängt
(09.05.2022) Das italienische Landwirtschaftsministerium hat erste Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen in Rom festgestellt. Die Stadt ist schon seit Monaten mit einer zunehmenden Anzahl von Wildschweinen konfrontiert, die in Müllcontainern nach Futter suchen. Die Region Latium, zu der Rom gehört, hat nun beschlossen, eine rote Zone zur Eindämmung der Schweinepest einzurichten.
Um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, wurde eine verstärkte Überwachung von Wildschweinen beschlossen. Vorgesehen ist die Probenahme und Analyse von Kadavern und deren sichere Entsorgung. Das Füttern von Tieren und Picknicks in Parks sind verboten. Nach den neuen regionalen Bestimmungen muss die Gemeinde Rom die Mülltonnen einzäunen, um das Eindringen von Wildschweinen zu verhindern. Kontrollen werden auch in Schweinezuchtbetrieben durchgeführt.
5.000 Hektar betroffen
Das infizierte Gebiet in Rom umfasst derzeit etwa 5.000 Hektar und schließt mehrere Schutzgebiete ein. "Die Krankheit ist sehr virulent, hat eine hohe Sterblichkeitsrate und verbreitet sich sehr schnell unter den Tieren. Aus diesem Grund werden wir die Gebiete, in denen tote Tiere aufgefunden wurden, eingrenzen, um zu vermeiden, dass Menschen, die sich in diesen Gebieten aufhalten, als Überträger in Frage kommen", sagte Roberta Lombardi, Ökologie-Beauftragte der Region Latium.
Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich, sie kann weder durch den Verzehr von Schweinefleisch noch durch den Kontakt zu Tieren auf den Menschen übertragen werden. Für die betroffenen Schweine jedoch verläuft die Krankheit zumeist tödlich.
In der Umgebung von Rom haben sich Wildschweine in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Viele von ihnen ernähren sich vom Müll auf den Straßen. Inzwischen sind die Paarhufer auch in anderen Teilen Italiens ein wachsendes Problem geworden. Pläne der Region Toskana, 250.000 der Tiere zu töten, haben in den vergangenen Jahren für heftige Proteste gesorgt. Umweltschützer und eine Reihe von Prominenten, darunter italienische Fernsehstars, Künstler und Intellektuelle, riefen eine Kampagne gegen die geplante Tötung der Tiere ins Leben.
(apa/makl)