Signa Prime reicht Insolvenzantrag ein
am Handelsgericht Wien
(28.12.2023) Die Signa Prime Selection AG, die wichtigste Tochter im Firmengeflecht des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko, hat am Donnerstag am Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag eingereicht. Das teilte das Unternehmen am Vormittag in einer Aussendung mit. Beantragt werde ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung.
In der Signa Prime hat Benko die Signa-Anteile an bekannten Immobilien wie dem Wiener "Goldenen Quartier", dem Kaufhaus Lamarr in der Wiener Mariahilfer Straße oder dem Berliner KaDeWe gebündelt. Ende November wurde bereits über die Muttergesellschaft Signa Holding ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eröffnet.
Auf den Negativ-Spitzenplätzen der Pleiten mit den höchsten Passiva haben sich zum Jahresende 2023 die Ereignisse dank dem Immobiliengeflecht Signa überschlagen. Zehn Jahre lang war die Alpine Bau mit Passiva von 3,2 Mrd. Euro auf Platz eins gelegen. Locker wurde diese Summe kürzlich von der Signa-Holding mit 5 Mrd. Euro getoppt. Wenn die Zahlen der ebenso insolventen Signa Prime und Development vorliegen, werden zumindest gemeinsam zweistellige Milliardenbeträge erwartet.
Vor der Alpine Bau hatte es nur noch der Konsum mit knapp 1,9 Mrd. Euro geschafft, Passiva anzuhäufen, die eine Milliarde überstiegen. Das war 1995.
An der Milliarde kratzte auch die A-Tec im Jahr 2010 mit 980 Mio. Euro. Dahinter folgen die Mattersburger Commerzialbank (2020 mit 800 Mio. Euro), der Maculan-Konzern (1996, 799 Mio. Euro) und die AvW-Gruppe (2010, 763 Mio. Euro). Die halbe Milliarde "schafften" auch die AE&E-Gruppe 2010 und Activ Solar 2016. Sie häuften jeweils genau 500 Mio. Euro Passiva an.
(mt/apa)