Ski alpin: Schweizer siegen
Brennsteiner Fünfter
(13.12.2025) Die Schweizer Skirennläufer haben am Samstag im Riesentorlauf von Val d'Isere einen Dreifachsieg eingefahren. Loic Meillard setzte sich im französischen Skiort vor seinen Landsmännern Luca Aerni (+0,18 Sek.) und Marco Odermatt (+0,33) durch. Stefan Brennsteiner verpasste nach Halbzeit-Führung nicht nur seinen zweiten Sieg, sondern um 14 Hundertstelsekunden auch das Podest. Im Disziplinweltcup liegt der Salzburger nun 15 Punkte hinter Odermatt auf Platz zwei.
Brennsteiner überzeugte im ersten Durchgang vor allem im oberen Teil. Im zweiten Lauf kam der 34-Jährige aber wie viele weitere Asse nicht mit der drehenderen Kurssetzung und weichen Piste zurecht. "Ich habe es so gar nicht auf den Punkt gebracht. So gut es sich im ersten Durchgang angefühlt hat, so katastrophal war es jetzt", erklärte Brennsteiner im Ziel. "Ich habe mich vom vierten, fünften Tor weg nicht wohlgefühlt, nie den Rhythmus gefunden. Dann war es ein Kampf von oben bis unten."
Der Routinier, der vor zwei Wochen in Copper Mountain seinen erlösenden Premierensieg gefeiert hatte, landete immerhin auch im vierten Saison-Riesentorlauf in den Top fünf. "Obwohl der zweite Lauf verhaut war, ist noch ein einigermaßen gutes Resultat herausgekommen", sagte Brennsteiner. Wenn man als Führender vier Plätze zurückfalle, sei das aber nichts Nettes. "Das ist schon eine Enttäuschung, die anderen Sachen relativieren das jetzt nicht. Ich ärgere mich, weil ich im zweiten Lauf nicht so Ski gefahren bin, wie ich wollte."
"Befreiungsschlag" für Meillard
Odermatt muss zwar noch auf seinen 50. Weltcupsieg warten. Der viermalige Gesamtweltcupsieger, der zuletzt viermal in Folge auf der anspruchsvollen Piste "Face de Bellevard" gewonnen hatte, war mit Rang drei am Ende aber nicht einmal unzufrieden. "Es wurde am Schluss wirklich schwierig. Brandy schenkt uns dann ein bisschen den Dreifachsieg her, aber wir nehmen ihn natürlich gerne", sagte der Schweizer Topstar im ORF. Slalom-Weltmeister Meillard bejubelte seinen ersten Saisonsieg: "Es ist sicher ein Befreiungsschlag."
Der Vorarlberger Patrick Feurstein, im Vorjahr im französischen Skiort Zweiter, wurde als zweitbester Österreicher Neunter (+0,69). Weltmeister Raphael Haaser fiel im zweiten Lauf von Position elf auf Endrang 16 (+1,30) zurück. Joshua Sturm egalisierte als 21. sein bestes Weltcup-Ergebnis. Manuel Feller verpasste den zweiten Durchgang als 34. ebenso wie Lukas Feurstein (43.) und Noel Zwischenbrugger (49.). Für den ÖSV riss dadurch auch eine Serie: In den vergangenen elf Riesentorläufen in Val d'Isere war immer ein Österreicher auf dem Podest gelandet.
Schwarz auf weicher Piste zu unsauber
Marco Schwarz, zum Saisonauftakt in Sölden noch hinter Odermatt Zweiter, kam mit 1,34 Sekunden Rückstand nicht über Platz 18 hinaus. "Das ist einfach nur enttäuschend, das ist nicht mein Anspruch", betonte der Kärntner. Bei derart weichen Verhältnissen habe er "brutale Probleme", sagte Schwarz. "So wie es aussieht, haben die da überhaupt kein Wasser hineingetan. Das verstehe ich überhaupt nicht. So kann ich daheim auf jeder Publikumspiste einen Lauf runtersetzen, da habe ich das Gleiche."
Als Ausrede wollte Schwarz das aber nicht verstanden wissen. "Ich ärgere mich über mich selber, da kann niemand etwas dafür. Wenn da kein Wasser drinnen ist, muss man irrsinnig sauber fahren, das traue ich mir im Moment nicht zu." Die FIS wolle ein wenig von den vereisten Pisten weggehen. "Da muss man sich sicher umstellen. Da muss ich fleißig an mir arbeiten."
Am Sonntag (9.30 Uhr bzw. 13.00 Uhr/jeweils live ORF 1) folgt im Slalom die nächste Chance. Dort könnte der Untergrund wegen der kürzeren Druckpunkte noch schneller nachlassen. Schwarz: "Ich kann die Piste nicht ändern, darauf muss ich mich einstellen. Die Schnellsten gewinnen es, da muss ich mich an der Nase nehmen."
Ende der "Materialschlacht"
Brennsteiner kann dem Umdenken bei der Präparierung auch etwas abgewinnen. Vor zwei Jahren hätte man beim Vereisen teils "übers Ziel hinausgeschossen", meinte der Riesentorlauf-Spezialist.
"Da haben wir teilweise einen oberflächlichen Spiegel gehabt, auf dem nur noch ganz, ganz wenig Material funktioniert hat. Da ist es richtig zu einer Materialschlacht geworden." Nun gebe es wieder eine größere Breite. "Dadurch haben mehr die Chance, vorne mitzufahren."
(APA/KS)