Spaniens Regierung vs. Escort?
Bares gegen Sex wird verboten
(07.07.2025) Die spanische Sozialistische Partei (PSOE) zieht nach einem handfesten Sex- und Korruptionsskandal die Notbremse – und das mit einer drastischen Maßnahme: Ab sofort ist es Parteimitgliedern strengstens untersagt, bezahlte sexuelle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Wer sich nicht daran hält, wird umgehend ausgeschlossen.
Der Schritt folgt auf die Festnahme des PSOE-Generalsekretärs Santos Cerdán, der in Ermittlungen rund um Schmiergeldzahlungen und Prostituierte verwickelt ist. Cerdán trat bereits zurück – doch die Partei will nun offenbar weiteren Imageschaden vermeiden. In einer Erklärung nach einer Krisensitzung in Madrid betonte Parteichef und Regierungschef Pedro Sánchez: „Wenn wir davon ausgehen, dass der Körper einer Frau nicht zum Verkauf steht, kann es in unserer Partei keinen Platz für gegenteiliges Verhalten geben.“ Die neue Regelung sieht den Parteiausschluss als Höchststrafe für Mitglieder vor, die gegen das Verbot verstoßen.
Die Sitzung begann mit Verspätung – unter anderem, weil Sánchez-Vertrauter Francisco Salazar zurücktrat. Ihm wurde von mehreren Parteikolleginnen „unangemessenes Verhalten“ vorgeworfen. Sánchez sprach offen von „schwierigen Tagen“ für die Partei und bat um Verzeihung, dass er einzelnen Mitgliedern zu viel Vertrauen geschenkt habe. Einen Rücktritt schloss er jedoch aus: „Der Kapitän geht nicht, wenn es stürmt – er bleibt an Deck.“ Währenddessen nutzte die konservative Oppositionspartei PP den Moment, um sich beim Sonderparteitag als moralisch überlegene Alternative zu präsentieren. Parteichef Núñez Feijóo erklärte euphorisch: „Wir sind die einzig mögliche Alternative zu dieser Dekadenz.“
Der Skandal um Cerdán und Ex-Verkehrsminister José Luis Ábalos gilt als die schwerste Krise in Sánchez’ Amtszeit. Mit dem Verbot von bezahltem Sex will die PSOE nun offenbar verlorenes Vertrauen zurückgewinnen – und die eigene Partei disziplinieren, bevor neue Enthüllungen folgen.
(fd)