Spektakel auf der Streif wartet
Österreicher um erstes Podest
(19.01.2024) Vincent Kriechmayr und der derzeit verletzte Aleksander Aamodt Kilde haben im Vorjahr jeweils einen Abfahrtssieg auf der Streif gefeiert, heuer stehen die Vorzeichen auf Marco Odermatt. Der Schweizer agiert als Wengen-Doppelsieger in Überform. Für Österreich geht es am Freitag und Samstag jeweils um 11.30 um den ersten Podestplatz der Saison in dieser Disziplin, nach einem Rumpfteam auf den Lauberhorn wird quantitativ das Optimum mit einem Oktett ausgenützt.
Der Anspruch des Weltmeisters von 2021 ist größer als zwei fünfte Plätze in Bormio und Wengen. "Das ganze Leben ist eine reine Kopfsache. Und beim Skifahren ist Selbstvertrauen sehr entscheidend. Man sieht das bei den vorderen zwei, die fahren mit einer so breiten Brust und gehen ans Limit", sagte Kriechmayr mit Blick auf Odermatt und den Franzosen Cyprien Sarrazin.
Selbstbewusstsein wichtig
Dieses Selbstvertrauen war dem Oberösterreicher zuletzt abhanden gekommen, das Streif-Abschlusstraining war aber vielversprechend für einen Turnaround. Kriechmayr hatte den zuletzt vermissten Grundspeed wieder gefunden, damit kann er auch wieder voll ans Limit gehen. "Ich lebe von meinem guten Skifahren. Und wenn ich mich nicht wohl fühle, dann kann ich nicht attackieren. Dann bin ich sehr fehleranfällig und schlampig."
Freilich abhängig von Odermatt könnte es durchaus ein enges Rennen werden. "Wer schlussendlich am meisten Kurven da runter auf Zug fährt und am besten trifft, ist vorne. Natürlich ist ein Odermatt der große Favorit, er ist in herausragender Form, aber er kocht auch nur mit Wasser", sagte Kriechmayr. "Ich bin sicher keiner der Topfavoriten. Aber ich würde trotzdem gerne gewinnen. Voller Angriff, volles Risiko. Nur so hat man die Möglichkeit, da vorne mitzukämpfen."
Angesichts von nur sechs Top-12-Rängen für Österreich in bisher fünf Saisonabfahrten ist Cheftrainer Marko Pfeifer gefragter Interviewpartner. "Die Situation kenne ich schon vom Slalom vor ein paar Jahren. Ich bin aber guter Dinge", sagte der Kärntner. "Wenn der eine oder andere eine gute Fahrt runterbringt, wird er am Stockerl stehen. Das Training stimmt uns zuversichtlich, ich hoffe, dass sie es sich zutrauen. Ich will nicht, dass sie sich zu großen Druck machen, weil dann bist du gehemmt."
Riesen-Spektakel
Mehr als 80.000 Fans werden am Kitzbühel-Wochenende erwartet. Darunter auch zahlreiche VIPs wie Arnold Schwarzenegger, Franz Klammer, DJ Ötzi und Co. Für Begeisterung sorgen gestern aber nicht nur die Abfahrer. Mountain-Biker Fabio Wibmer hat die Streif mit seinem Rad bezwungen. Das waghalsige Video wird gestern präsentiert.
(APA/CD)