Spionagefall Ott

Laptops sichergestellt

(10.04.2024) In den laufenden Ermittlungen gegen Ex-BVT-Mitarbeiter Egisto Ott sind bei Hausdurchsuchungen Ende März zwei Laptops sichergestellt worden. Auf diesen befinden sich womöglich hochsensible Daten. Wie Ott in ihren Besitz gelangt ist und was er mit den Geräten vorgehabt hatte, ist noch nicht bekannt und Gegenstand der Ermittlungen.

An Otts Kärntner Wohnsitz wurde ein Laptop in einem Arbeitsraum gefunden. Das andere Gerät wurde in einer Küchensockelleiste in seiner Wiener Wohnung entdeckt. Dieser Laptop soll noch originalverpackt und mit einer Banderole versehen gewesen sein.

Kryptosysteme auf Laptops

Bei den Laptops handelt es sich um SINA-Geräte, das steht für Sichere Inter-Netzwerk Architektur, mit der die Übertragung und Verarbeitung von schützenswerten Informationen in unsicheren Netzwerken möglich ist. Die Geräte enthalten die einzigen Verschlüsselungssysteme, die vom deutschen Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) bis zum höchsten Geheimhaltungsgrad (“Streng Geheim”) zugelassen sind. Die Technologie wird dem Vernehmen nach unter anderem von staatlichen Ermittlungsdiensten zum Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Ländern verwendet. Aber Verschlüsselung bedeutet nicht nur, Daten für Dritte unleserlich zu machen, sondern stellt auch sicher, dass diese Daten nicht manipuliert werden können.

Bisher wurde Ott verdächtigt, einen SINA-Laptop an den russischen Geheimdienst (FSB) verkauft zu haben. Das Gerät wurde angeblich am 19. November 2022 in Wien zwei Männern übergeben, die mit falschen Pässen ausgestattet und vermutlich Teil des FSB waren. Über Istanbul soll der Laptop dann nach Moskau geflogen worden sein. Was Ott mit den neu entdeckten Laptops geplant hatte, ist noch nicht bekannt. Mittlerweile soll er gestanden haben, es gäbe insgesamt fünf SINA-Laptops, davon befinde sich einer im Ausland, aber nicht in Russland, einer bei einem seiner Mitarbeiter und einer bei einem nicht näher genannten Journalisten in Österreich.

Ott wird verdächtigt, zusammen mit seinem ehemaligen Vorgesetzten beim Bundesministerium für Verfassungsschutz, Martin Weiss, im Auftrag Russlands gearbeitet zu haben und den Aufenthaltsort von Personen an den FSB verraten zu haben, nach denen der Geheimdienst gesucht hatte. Einer davon war ein ehemaliger FSB-Agent, dem Ott nachspionierte. Er soll nicht nur Fingerabdrücke des Mannes vom russischen Geheimdienst abgefragt haben, sondern auch auf Passagierlisten von Flugzeugen und Gästelisten von Hotels nach dem untergetauchten Mann gesucht haben. Der abtrünnige FSB-Mitarbeiter fand im Dezember 2023 auch einen Peilsender an seinem PKW, den er den österreichischen Behörden übergab. Er hat den Staat, in dem er sich zu dem Zeitpunkt mit seiner Familie aufgehalten hat, daraufhin verlassen, da er davon ausging, noch immer von Russland bespitzelt zu werden.

aufgehobene Suspendierung

Auch die Suspendierung Otts und deren Aufhebung ist Gegenstand der Ermittlungen. 2017 erfolgte eine Suspendierung, weil er E-Mails, die der Geheimhaltung unterlagen, von seiner dienstlichen auf seine private Email-Adresse geschickt hatte. Außerdem habe er dienstliches Schriftmaterial in seinem Besitz gehabt, das in keinem Zusammenhang mit seiner dienstlichen Tätigkeit gestanden habe. Das Bundesverwaltungsgericht entschied allerdings, dass die Suspendierung nicht ausreichend begründet war. Es gab keine Info, welchen Nachrichtendienst Ott verständigt haben soll, welche Informationen weitergegeben worden sein sollen oder in welchem Zeitraum die Dienstverletzungen passiert sein sollen. Es ist nicht klar, ob die Details tatsächlich nicht vorlagen oder ob die Kommission die notwendigen Details “vergessen” hat.

(apa/mw)

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