Spitalsärzte auf Barrikaden

Wien: Hohe Qualitätsverluste

(22.11.2022) Wie krank ist unser Gesundheitssystem? Die überwiegende Mehrheit der Wiener Spitalsärzte und -ärztinnen sieht massive Qualitätsverluste und Engpässe in der Patientenversorgung. Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Wiener Ärztekammer nach einer Reihe von sogenannten Gefährdungsanzeigen bei Public Opinion Strategies von Peter Hajek in Auftrag gegeben hat. Heftige Kritik üben die Ärztinnen und Ärzte auch an der Stadtpolitik. Befragt wurden von 21. September bis 4. Oktober online 1.894 angestellte Ärzte und Ärztinnen in Wien. Die Schwankungsbreite liegt bei plus/minus 2,3 Prozent. "Die Ärzteschaft fühlt sich alleine gelassen mit ihren Problemen", fasste Hajek die Ergebnisse zusammen.

84 Prozent der Wiener Spitalsärztinnen und -ärzte stimmen der Aussage zu, dass "die aktuellen Rahmenbedingungen im Spital zu einem anhaltenden und nachhaltigen Qualitätsverlust in der medizinischen Betreuung der Patientinnen und Patienten führen". 64 Prozent stimmen dieser Aussage sehr zu, weitere 20 Prozent eher. Nur zwei Prozent stimmen der Aussage gar nicht zu. 78 Prozent stimmen der Aussage zu, dass es große Engpässe bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten an den Wiener Spitälern gebe - 50 Prozent sehr, weiter 28 Prozent eher.

"Politik nimmt Lage nicht ernst"

82 Prozent geben auch an, dass die aktuellen Rahmenbedingungen zu einem anhaltenden und nachhaltigen Qualitätsverlust in der medizinischen Ausbildung von Turnusärztinnen und -ärzten führt. Diesen Punkt sehen Jüngere zwar noch kritischer, aber auch Ältere sind mehrheitlich dieser Auffassung. Die Stadtpolitik kommt bei den Wiener Spitalsärzten und - ärztinnen gar nicht gut weg. 72 Prozent geben an, dass die Wiener Stadtpolitik "nichts gegen die Probleme in Wiener Spitälern" tue. Und 68 Prozent stimmen zu, dass Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) die Gefährdungsanzeigen aus Wiener Spitäler "nicht ernst genug" nehme.

In den kommenden zwei Wochen will die Wiener Ärztekammer nun "Aktionswochen" veranstalten und alle Spitäler besuchen. Dabei wolle man die Kollegen ermutigen, weiter Missstände zu melden. Zu dem für den morgigen Mittwoch angekündigten Streik an den Wiener Ordensspitälern ist die Wiener Ärztekammer ausdrücklich "solidarisch".

Stadtrat Hacker wehrt sich gegen Kritik

Stadtrat Hacker wollte die Kritik nicht auf sich sitzen lassen. "Wie wir wissen, fährt die Ärztekammer seit Wochen eine millionenschwere Kampagne gegen die Wiener Spitäler", sagte Hacker in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Er versicherte aber, dass seine Gesprächsbereitschaft mit der Ärztekammer jederzeit bestehe. "Die Tür für Ärztekammerpräsident Steinhart ist immer offen. Das wird auch genützt, aber nicht immer im Lichte der Öffentlichkeit", sagte der Stadtrat.

(fd/apa)

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