Spitalsaufnahmen

Covid sinkt Grippe steigt

(20.12.2023) Während die in Summe hohen Zahlen bei den Corona-Neuaufnahmen in österreichischen Spitälern leicht zurückgehen, zeichnet sich bei Grippe (Influenza) ein starker Anstieg auf noch niedrigem Niveau ab. So hat sich der Wert für die Influenza-Hospitalisierungen mit einer Steigerung von 17 auf 38 Aufnahmen in den vergangenen zwei vollständig eingemeldeten Kalenderwochen mehr als verdoppelt, während die Kurve im Covid-Bereich leicht abflachte, zeigte das SARI-Dashboard.

Das SARI-Dashboard des Gesundheitsministeriums erfasst die Hospitalisierungen in österreichischen Spitälern mit Schweren Akuten Respiratorische Infektionen (SARI). Daten für die vergangenen beiden Wochen sind teils noch nicht vollständig eingemeldet. Laut den aktuellen Zahlen kamen in der Kalenderwoche 48 (KW 47) vom 27. November bis 3. Dezember 1.195 Patientinnen und Patienten wegen einer Corona-Infektion in österreichische Spitäler (Intensiv- und Normalstationen). Damit verzeichnet die Statistik ein leichtes Minus von etwas mehr als einem Prozent im Vergleich zu KW 47 von 20. bis 26. November mit 1.211 Neuaufnahmen.

Doppelinfektionen?

Am Mittwoch erklärte Infektiologe Christoph Wenisch von der Klinik Favoriten, dass sich die aktuelle Corona-Welle mit der derzeitigen Influenza-Welle mischen könnte. "Das erhöht das Risiko für Doppelinfektionen, die einen besonders schweren Verlauf nach sich ziehen können", wurde Wenisch in einer Aussendung des Verbands der Impfstoffhersteller zitiert. Insbesondere bei älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen sei darum Vorsicht geboten. Wenisch betonte zudem auch, dass das aktuelle Infektionsgeschehen beispielhaft sei. "Wir sehen gerade den typischen Verlauf einer Influenza-Saison", hieß es. "Wenn die Ausbrüche im Norden und im Westen Europas starten, dauert es nicht mehr lange, bis sie auch uns erreichen."

Auch RSV geht um

Einen starken Anstieg, bei insgesamt noch niedrigem Niveau, weist die Statistik aktuell auch für RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) aus. So sind die Zahlen der Hospitalisierungen von 20. November bis 3. Dezember auf mehr als 66 Prozent angestiegen. Insgesamt wurden in der KW 48 österreichweit 30 Personen wegen einer RSV-Infektion im Krankenhaus aufgenommen.

Notarztdienste überlastet

Die Entwicklung der Infektionszahlen dürfte zumindest in Wien auch zur völligen Überlastung des Notarztdienstes - erreichbar unter der Telefonnummer 141 - führen. Eine Covid-Patientin berichtete der APA, dass sie in der Nacht auf vergangenen Sonntag von der Anmeldung bis zum Eintreffen eines Notarztes sechs Stunden warten musste. Sie benötigte als Angehörige einer Risikogruppe ein Paxlovid-Rezept. Auf Nachfrage bei der Hotline wurde ihr gesagt, dass es sehr viele Einsätze wegen kranker Kinder gebe und die vorgezogen würden. Gerade RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus), wo die Zahl der Infektionen in den vergangenen Tagen regelrecht explodiert sind, ist für Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährlich.

(fd/apa)

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