Steyr: 2 Arbeiter getötet
Bei Felssturz umgekommen
(08.02.2023) Ein weiteres tragisches Unglück ist heute passiert. Zwei Baggerfahrer sind in Steyr bei Arbeiten an einer Steilwand im Stadtteil Unterhimmel getötet worden. Ein 40 Kubikmeter großer Felsblock hatte sich gelöst und war in die Tiefe gedonnert. Derzeit sei nichts von weiteren Vermissten bekannt, aber man könne nichts ausschließen, so Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ) in einer Pressekonferenz. Für die Nebengebäude der betroffenen Häuser bestand bereits länger Betretungsverbot, für die Hauptgebäude aber nicht.
Die Unfallstelle wurde von Einsatzkräften gesichert. Die Anrainer seien unverletzt und wurden versorgt, teilte die Stadt mit. Auf Bildern war zu sehen, dass große Felsbrocken nur knapp an zwei Häusern vorbeigingen, ein Hauseck schien in Mitleidenschaft gezogen. Eine Gartenhütte wurde von den Steinen umgerissen, eine Garage eingedrückt. Geologen prüften heute die Ursachen des Felssturzes.
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Laut Einsatzorganisationen wurden nach dem Vorfall am Mittwoch vier Häuser geräumt und gesperrt - die Nebengebäude waren es bereits länger. Angetroffen wurden zehn Anrainer, die in Sicherheit gebracht wurden und bei Angehörigen Unterschlupf gefunden haben. Es dürften aber deutlich mehr Menschen dort leben, die zum Unglückszeitpunkt nicht anwesend waren. Ein Haus wurde beschädigt. Was die anderen Gebäude angehe, so hoffe er, dass sie "relativ rasch" wieder zu bewohnen sein werden, so Vogl.
Die Feuerwehr war mit rund 30 Personen im Einsatz, das Rote Kreuz mit Rettungskräften und Kriseninterventionsteams. Die Todesopfer konnten aus Sicherheitsgründen zunächst noch nicht geborgen werden. Die Einsatzkräfte zogen sich zurück, man werde die Bergung durchführen, "wenn es für die Einsatzkräfte sicher ist und sie nicht selbst in Gefahr gebracht werden", informierte Vogl. Die Geologen würden davon ausgehen, dass vorher noch Material abgetragen werden müsse. "Unsere Gedanken sind bei den Familien der Verunglückten", sagte Vogl. Von weiteren Vermissten wisse man derzeit nichts, aber "wir können nichts ausschließen".
40 Kubikmeter großer Felsblock
Oberhalb der Unglücksstelle habe sich ein rund 40 Kubikmeter großer Felsblock aus der Konglomeratsteilwand gelöst, erklärte Wolfgang Gasperl, Leiter der Sektion Oberösterreich in der Wildbach- und Lawinenverbauung im Gespräch mit der APA. Diesen Felsen, der auch Risse aufwies, habe man bereits seit mehr als einem Jahr beobachtet, für die am Hangfuß liegenden Bauten habe die Stadt auf Anraten der Wildbach- und Lawinenverbauung damals ein Betretungsverbot erlassen. Deses galt aber offenbar nur für die Nebengebäude. Zudem war in der Straße laut Bürgermeister aus Sicherheitsgründen ein Halte- und Parkverbot verhängt worden.
Sprengen nicht möglich
Seither wurde nach Wegen gesucht, den Felsblock wegzubringen, so Gasperl. "Sprengen kann man dort nicht", so Gasperl, weil sich unterhalb Gebäude befinden. Nach langem Suchen sei "in der dritten Ausschreibung" endlich eine Spezialfirma gefunden worden, die den Block abtragen sollte. Dabei sei es zu dem tragischen Vorfall gekommen. Details kenne er selbst noch nicht, sagte Gasperl, der sich auf dem Weg nach Steyr befand, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
(fd/apa)