Stopp:gemeinnütziger Wohnbau?

Baumaterial ist zu teuer

(06.04.2022) Wird es schon bald keine günstigen Gemeindewohnungen mehr geben? Das Baumaterial ist derzeit einfach viel zu teuer. Durch die seit vorigem Jahr exorbitant gestiegenen Baukosten gerät der gemeinnützige Wohnbau in Österreich ins Stocken. Laufende Projekte sind nicht betroffen, aber für neue tut man sich schwer, überhaupt Angebote aus der Bauindustrie zu erhalten, erklärte die Spitze des Verbands gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) am Mittwoch. Schuld seien die starken Materialverteuerungen von über 22 Prozent binnen einem Jahr, wodurch die Baukosten insgesamt um 12 Prozent zugelegt hätten.

Von den Baukosten entfällt je die Hälfte auf Material und Löhne. Jahrzehntelang seien beide Komponenten sowie die Baukosten insgesamt - gemessen am Index für den Wohnhaus- und Siedlungsbau - um rund eineinhalb Prozent pro Jahr gestiegen. Seit 2021 sei es zu einer wahren Kostenexplosion "mit prekären Auswirkungen" gekommen, beklagte Verbands-Vizeobmann Herwig Pernsteiner. "In Oberösterreich erhalten wir keine Angebote, wenn wir ausschreiben - auch wenn wir die explodierenden Preise akzeptieren würden", berichtete Pernsteiner, der auch Chef der ISG in Ried im Innkreis ist. In mehreren Bundesländern gebe es Gespräche mit der Politik, um eine Anhebung der regional vorgegebenen Höchst-Errichtungskosten zu erreichen: "Wir haben derzeit keine laufende Ausschreibung, weil es nichts bringt. Wir sind um 25.000 Euro pro Wohnung zu teuer, was die Obergrenze in Oberösterreich betrifft."

Wie stark die angespannte Situation den Start neuer Vorhaben im heurigen Jahr auf Verbandsebene beeinträchtigen oder verzögern wird, wagt der Verbands-Vize im Einzelnen nicht abzuschätzen. Er setzt momentan auf die Hoffnung: "Wir gehen davon aus, dass sich die Preise wieder etwas stabilisieren", sagte er. Verbandsobmann Bernd Riessland plädierte für eine enge Kooperation mit Bauindustrie und Baugewerbe im Sinne eines Kostendeckungsprinzips, das den Gemeinnützigen vorgegeben ist. Denn wenn die Mieten und auch die Eigentumswohnungspreise zu stark steigen würden, "werden wir keine Mieter mehr finden. Wir werden nicht auf Halde bauen." Derzeit sei man, Stichwort Spotmärkte für Energie und andere Rohstoffe, "in einer Marktsituation gefangen, die große Fiktionselemente hat".

Strengere Kreditauflagen verschärfen die Lage

Insgesamt für einen Dämpfer im Immo-Segment werden nach Einschätzung von Pernsteiner die neuen, strengeren Kreditauflagen sorgen, die mindestens 20 Prozent Eigenkapital, maximal 40 Prozent Anteil der Tilgungsraten bezogen auf das Haushaltseinkommen und maximal 35 Jahre Laufzeit der Kredite vorsehen. "Da fallen 50 Prozent aller Finanzierungen der letzte Jahre heraus - auch der private Konsument kommt da zum Handkuss", vermutet der GBV-Vizeobmann.

(fd/apa)

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