Suche nach Wiener Drogen-Boss

Gewaltbereit und bewaffnet

(11.06.2022) Ein 50-jähriger Wiener wird als mutmaßlicher Drogen-Pate weltweit gesucht. Martin Schabel soll zwei Jahre lang kiloweise vor allem Kokain im Darknet verkauft haben. 11.500 Bestellungen wurden über die Plattform "MrBlow" abgewickelt. Dem Bundeskriminalamt gelang es, im April 2021 im Rahmen der Operation "Deflate" (übersetzt: die Luft herauslassen) die Tätergruppe rund um Schabel dingfest zu machen. Kurz davor setzte sich der 50-Jähriger allerdings ab.

Am Samstag wurden Fahndungsfotos des gewaltbereiten und bewaffneten Mannes als "Most Wanted" auf der Homepage sowohl des Bundeskriminalamtes als auch über Europol veröffentlicht. Der Tatverdächtige dürfte sein Aussehen mittlerweile verändert und eine neue Identität angenommen haben. Auffällig sind aber seine Tattoos: Auf der linken Brust sind die "Betenden Hände", am rechten Rücken ein Männerkopf und am linken Unterschenkel ein Hundekopf. Die Polizei vermutet ihn mittlerweile in Begleitung einer jungen Frau in Spanien. Er ist nun neben Tibor Foco einer der meistgesuchten Österreicher. Hinweise zu seinem Aufenthalt werden an jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.

Der Mann soll seit Jahrzehnten das Rotlichtmilieu mit Drogen versorgt haben. Laut Ermittlern habe er sich selbst als "Generalimporteur für Kokain" bezeichnet. Er soll auch eng mit den damaligen Drahtziehern des Anfang der 2000er-Jahre auf Schutzgelderpressungen angelegten "Nokia-Club" verbunden gewesen sein. Wegen Drogenhandels wurde er niemals verurteilt, stand aber wegen Gewaltdelikten mehrfach vor Gericht.

Zwei Jahre lang soll die Bande rund 60 Kilogramm Suchtgift - 40 Kilogramm Kokain, der Rest betraf Cannabis, Amphetamin und Ecstasy - verkauft haben. Bezahlt wurde mit der virtuellen Währung Bitcoin. Im Lauf der Zeit soll ein Gewinn von 2,5 Millionen Euro gemacht haben. "Dazwischen war eine riesige Kurssteigerung. Es wären auch 5,5 Millionen Euro drinnen", wie ein Ermittler der APA - Austria Presse Agentur berichtete, der aus ermittlungstaktischen Gründen anonym bleiben möchte. Mittlerweile gab es neun Festnahmen, acht Männer und eine Frau.

Die Tätergruppe ging äußerst professionell vor. Eine Überwachung der Verdächtigen war wegen deren Vorgehensweise kaum bewältigbar, so wurden etwa Störtechniken verwendet, um die polizeilichen Ermittlungsmethoden auszuhebeln. In mühsamer Arbeit wurden laut dem Chefinspektor alle Puzzleteilchen zusammengetragen. Hinzu kam, dass die Komplizen, die zum Teil bereits rechtskräftig zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, extreme Angst vor dem 50-jährigen gelernten Fleischhauer haben. "Sie meinten etwa, dass wenn sie nicht tun, was er sagt, gehen sie im Koffer spazieren", berichtete der Ermittler. "Vor dem haben sie wirklich Angst, der ist brenngefährlich". Der 50-Jährige, der seit seiner Jugend dem Wiener Gürtelmilieu angehört haben soll, soll im Hintergrund agiert und öffentliche Orte gemieden haben. "Der ist ein richtiges Phantom", so der Chefinspektor.

(APA/CD)

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