Südkorea: Politiker attackiert
Mit Messer angegriffen
(02.01.2024)
Südkoreas Oppositionsführer Lee Jae-myung wurde am Dienstag während eines Besuchs in der südlichen Hafenstadt Busan angegriffen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Lee wurde von einem Unbekannten mit einer Waffe in die linke Seite seines Halses gestochen, während er das Gelände eines geplanten Flughafens in Busan besichtigte, so Yonhap. Lee wurde in ein Krankenhaus gebracht, die Verletzung ist nicht lebensbedrohlich.
Der Angreifer sei noch am Tatort überwältigt und festgenommen worden, so Yonhap. Bei dem Angreifer handelte es sich offenbar um einen Mann im Alter von etwa 50 oder 60 Jahren. Er habe sich Lee genähert und ihn um ein Autogramm gebeten, dann habe er ihn plötzlich angegriffen.
Nach einer Notfallbehandlung in Busan wurde Lee in ein Universitätskrankenhaus in Seoul geflogen. Die Verlegung nach Seoul sei möglich gewesen, nachdem das medizinische Personal festgestellt habe, dass sein Zustand nach einer Notfallbehandlung und einem CT-Scan nicht lebensbedrohlich sei, sagte ein Beamter des Pusan National University Hospital gegenüber Reuters.
Präsident Yoon Suk Yeol verurteilte den Angriff und wies nach Angaben seines Büros die bestmögliche Betreuung an. "Diese Art von Gewalt darf unter keinen Umständen toleriert werden", hieß es aus Yoons Büro.
Lee, ehemaliger Gouverneur der Provinz Gyeonggi, unterlag bei den Präsidentschaftswahlen 2022 knapp dem konservativen Yoon, einem ehemaligen Generalstaatsanwalt. Seit August 2022 steht er an der Spitze der größten Oppositionspartei.
Lee steht derzeit wegen angeblicher Bestechung im Zusammenhang mit einem Entwicklungsprojekt vor Gericht, als er Bürgermeister von Seongnam bei Seoul war. Er hat jegliches Fehlverhalten bestritten. Die nächsten Parlamentswahlen in Südkorea sind für April angesetzt.
Südkorea hat eine Geschichte politischer Gewalt, obwohl es strenge Beschränkungen für den Waffenbesitz gibt. Bei Großveranstaltungen ist die Polizei zwar präsent, aber die politischen Führer stehen normalerweise nicht unter strengem Sicherheitsschutz.
(FJ/APA)