Taranteln erobern Österreich
Wie groß ist die Gefahr?
(10.09.2025) In Österreich häufen sich aktuell die Sichtungen von Taranteln. Besonders zwei Arten sind auf dem Vormarsch: die Südrussische Tarantel und die Nosferatu-Spinne. Beide gelten für Menschen als ungefährlich, überraschen aber durch ihre schnelle Ausbreitung in neue Regionen.
Die Südrussische Tarantel ist mit bis zu vier Zentimetern Körperlänge die größte Spinne Mitteleuropas. Sie kommt vor allem im Burgenland, in Wien und inzwischen auch in der Steiermark vor. Wer im Herbst im Garten arbeitet oder Keller und Garagen betritt, könnte häufiger auf eine dieser Spinnen treffen. Ein Biss der Tarantel ist zwar möglich, jedoch nicht gefährlich. Expertinnen und Experten vergleichen die Schmerzen mit einem einfachen Bienenstich.
Nosferatu-Spinne: Neue Art in Österreich
Neben der Tarantel sorgt auch die Nosferatu-Spinne für Aufsehen. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, breitet sie sich seit einigen Jahren immer weiter nach Norden aus. In Österreich wird sie besonders oft in Häusern und Wohnungen entdeckt. Trotz ihres furchteinflößenden Namens ist auch sie für Menschen harmlos.
Forscherinnen und Forscher rufen die Bevölkerung auf, Sichtungen von Taranteln oder der Nosferatu-Spinne zu melden. Jede Beobachtung hilft dabei, das Verhalten und die Verbreitung der Tiere besser zu verstehen. Online-Plattformen für Spinnen-Sichtungen in Österreich spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Zunahme der Funde deutet darauf hin, dass Klimawandel und Globalisierung die Ausbreitung dieser großen Spinnenarten begünstigen. Für die Wissenschaft sind die Tiere daher ein wertvoller Hinweis auf Veränderungen im Ökosystem – für die Bevölkerung bleibt die Begegnung vor allem ein spannendes Naturerlebnis.
🕷️ Was bewirken die Bisse wirklich?
Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana):
- Der Biss erfolgt nur, wenn sich die Spinne massiv bedrängt fühlt.
- Typische Folgen sind Schmerzen an der Bissstelle, vergleichbar mit einem Bienenstich, manchmal etwas stärker.
- Es können Rötungen, leichte Schwellungen und ein brennendes Gefühl auftreten.
- Diese Symptome klingen in der Regel nach einigen Stunden wieder ab.
- Gefährlich ist der Biss nicht – das Gift wirkt nur lokal und verursacht keine systemischen Vergiftungen. Allergien sind extrem selten.
Südrussische Tarantel (Lycosa singoriensis):
- Auch hier ähnelt der Biss einem Insektenstich.
- Betroffene berichten von kurzzeitigem Stechen, lokaler Rötung und Wärmegefühl.
- In seltenen Fällen kann die Stelle für einige Stunden leicht anschwellen.
- Das Gift ist für den Menschen ungefährlich, da es nicht stark genug ist, um bleibende Schäden zu verursachen.
👉 Wichtig: Beide Spinnen sind kein medizinischer Notfall. Wer dennoch gestochen wird, sollte die Stelle kühlen, sauber halten und beobachten. Bei ungewöhnlichen Reaktionen (z. B. starke Schwellung oder allergische Symptome) empfiehlt sich ärztliche Abklärung – wie nach jedem Insektenstich auch.
(fd)