Teilzeit zu attraktiv?

(21.07.2025) Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat sich im Ö1-Interview „Im Journal zu Gast“ klar positioniert: Österreich brauche ein wirtschaftliches „Comeback von Leistung und Wettbewerb“. Sein Hauptziel sei es, das Land „zurück auf die Überholspur“ zu bringen – mit einer klaren Priorität auf Vollzeitbeschäftigung. Teilzeitarbeit sei in vielen Bereichen schlicht „zu attraktiv“.

Der Minister, der auch für Energie und Tourismus zuständig ist, fand deutliche Worte: Teilzeitarbeit sei in manchen Fällen nachvollziehbar – etwa bei Betreuungspflichten für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. „Aber ich habe überhaupt kein Verständnis, wenn jemand gesund ist, keine Betreuungsverpflichtungen hat und trotzdem Teilzeit arbeitet. Das ist auch eine Frage der Verantwortung gegenüber der gesamten Gesellschaft“, betonte Hattmannsdorfer.

Mehr Leistungsbereitschaft

Er forderte ein gesellschaftliches Umdenken in Richtung mehr Leistungsbereitschaft. „Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen – und das ist vor allem Fleiß“, sagte der Minister. Mit dem bevorstehenden Pensionsantritt der Babyboomer-Generation komme ein erhebliches Defizit auf den Arbeitsmarkt zu. Dieses gelte es durch eine höhere Bereitschaft zu Vollzeitarbeit auszugleichen.

Zur Erhöhung der Arbeitsstunden habe die Regierung bereits erste Maßnahmen gesetzt, erklärte Hattmannsdorfer. So wurden unter anderem die Bildungskarenz abgeschafft und Zuverdienstmöglichkeiten für Arbeitslose eingeschränkt – beide Maßnahmen seien laut dem Minister „leistungsfeindlich“ gewesen. Als positives Beispiel nannte er steuerliche Erleichterungen für Menschen, die auch nach dem regulären Pensionsantrittsalter weiterarbeiten.

(fd)